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Haben Sie auch den »Tatort« gesehen? Ohne diese Einstiegsfrage kann man ja gar kein Gespräch beginnen dieser Tage. Ansonsten ist es gerade eher schwierig mit Smalltalk. Darf man übers Wetter reden, wenn gleichzeitig Ebola, Islamischer Staat, Ukraine … . Immerhin, Kim Jung-un ist wieder da! Ist das jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht? Ist das überhaupt eine? Jedenfalls taugt es zum Smalltalk. Vielleicht versuchen Sie es auch mal mit den Kohl-Protokollen, Jauch meint, das funktioniere ebenso gut. Wir reden natürlich trotzdem über den Islamischen Staat, diesmal mit dem Schwerpunkt Frauen, und zwar auf Täter- wie auf Opferseite. Aber auch über die Rolle der Türkei und die Lage in Jordanien können Sie in diesem Heft etwas erfahren. Bei prokurdischen Demonstrationen im Ruhrgebiet haben wir uns etwas genauer umgesehen, und die Linkspartei diskutiert über ihre Position dazu. Auch wenn es gerade so scheint, als wenn sich – neben »Tatort« und Kohl natürlich – alles um die Jihadisten in Syrien und im Irak dreht, beschäftigen wir uns auch mit anderen Dingen, mit der Bundeswehr zum Beispiel, mit Lokführern, dem NSU und mit glühenden Antisemiten. Das Massaker in Mexiko, die Wahlen in Bosnien-Herzegowina und die politische Lage in Tunesien sind ebenfalls Thema sowie der Goldabbau im Amazonasgebiet. Im Dschungel geht es um amerikanische Folk-Musik, App-Dating, Kristof Magnusson, Isild Le Besco und The Bug. Außerdem gibt es Lesestoff zur Berliner Olympia-Bewerbung und, darauf warten Sie natürlich noch, zu Israel. Gern geschehen.
Sie sehen, es gibt gar keinen Grund, sich vor dem nächsten Smalltalk zu fürchten. Themen gibt es genug. Und alles ist besser als Ebola. Ebola ist zeigt eine nicht repräsentative Umfrage unter Leuten, nämlich das am wenigsten beliebte Gesprächsthema. Klar, alle finden es irgendwie unglaublich wichtig, aber was soll man dazu schon sagen? Schlimme Sache das, Mannmannmannn. Gabs schon einen Tatort dazu? Jauch? Auch auf der Buchmesse, so hat man uns zugetragen, rangierte das Thema Ebola im Ranking des allgemeinen Desinteresses noch vor Finnland. Wir lassen Ebola diese Woche auch mal aus, aber versprochen, darum kümmern wir uns wieder.
Das wichtigste bei einem Smalltalk ist übrigens der Einstieg. Wenn man den versemmelt, kann man sich das zwanglose Plaudern danach leider komplett abschminken. So gesehen dürfen Sie nach diesem versemmelten Editorial nun nicht auf einen belanglosen Plausch hoffen. Stattdessen kommt es mal wieder knüppeldick mit Tod und Terror. Auf der nächsten Seite geht’s schon los. Also noch einmal tief Luft holen, und auf in die Schlacht. Keine Sorge, wir sind bei Ihnen.