Ausgeraubt I

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Doch, es war eindeutig lustiger gewesen, letztes Mal, als unser Auto in Italien aufgebrochen worden war. Damals hatten einige junge Kripobeamte erklärt, dass wir mit der kaputten Seitenscheibe besser nicht mehr weiterfahren, sondern lieber vor ihrer Dienststelle parken sollten, womit ein ganz besonderes Unterhaltungsprogramm begonnen hatte. Das zunächst mit Gesang begonnen hatte, denn die Gitarre, die aus heute nicht mehr ganz nachvollziehbaren Gründen mit in den Urlaub fahren musste, war nicht geklaut worden. Also verlangte die Polizei »Wanna clock, tua clock« zu hören, weil sie sich offenkundig den zum Refrain gehörenden Titel »Rock around the clock« nicht merken konnte – dafür erwies sie sich bei »Avanti popolo« als erstaunlich textsicher.
Irgendwann fanden die Beamten, dass nach soviel Singerei nun Zeit zum Essen sei. Einer erklärte sich bereit, mit seinem Motorrad zu einem etwas weiter entfernten Restaurant zu fahren und die deutsche Ausgeraubte mitzunehmen, womit eine Fahrt begann, die erstaunlicherweise von sämtlichen Beteiligten, inklusive allen anderen Verkehrsteilnehmern, überlebt wurde. Nach dem Essen wurde noch ein bisschen »Wanna clock« und »Avanti popolo« gesungen, und dann gingen die Polizisten wieder arbeiten und wir im Auto schlafen. Beim diesmaligen Autoaufbruch wurde mehr geklaut, dafür war alles auch nicht so lustig.
Mehr kommende Woche im zweiten Teil der Geschichte, in dem es unter anderem um ein Notebook mit veraltetem Betriebssystem, den nervigsten USB-Port der Welt und eine App, die Diebe knipst, geht. Und ganz vielleicht wird außerdem eine Rolle spielen, wie es ist, im Morgengrauen von gut gelaunten italienischen Kripobeamten geweckt zu werden, die der Meinung sind, dass man sicher schon wieder Hunger habe, und deshalb Zwiebelpizza mitgebracht haben.