Reich und mächtig

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Am Donnerstag voriger Woche präsentierten Wigbert Löer und Oliver Schröm, zwei Journalisten des Stern, ihr Buch »Geld Macht Politik. Das Beziehungskonto von Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder und Christian Wulff«. Im Stern erschien ein Exzerpt des Werks, das sich auf die Männerfreundschaft zwischen Maschmeyer und Schröder (SPD) konzentriert. Es geht um die Frage, ob zu dieser »Freundschaft ein Geben und Nehmen« gehörte, wie es im Fall eines Finanzunternehmers und eines Bundeskanzlers nicht vorkommen sollte, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Von Interesse sind die Rechte an Schröders Autobiographie, die sich Maschmeyer sicherte. Bislang galt als sicher, dass Maschmeyer dafür eine Million Euro zahlte, nun aber berichten die Stern-Autoren, er habe inklusive Umsatzsteuer 2 016 380,37 Euro gezahlt. Eine Sprecherin von Maschmeyer rechnete vor, damit wirklich eine Million bei Schröder ankomme, habe ­Masch­meyer brutto zwei Millionen zahlen müssen. Das Büro des ehemaligen Bundeskanzlers teilte mit, Schröder werde sich nicht dazu äußern, wie aus einer Millionen zwei werden konnten. 2013 hatte Maschmeyer den Deal mit Schröder noch als »sehr gutes Geschäft« bezeichnet, was die Fachwelt angesichts der Gewinne, die man mit den Memoiren eines wenig geschätzten Altkanzlers machen kann, bereits verwunderlich fand. Bei zwei Millionen fragen sich auch die FAZ und Spiegel Online, welches Geschäft Maschmeyer gemeint haben könnte. Vielleicht die Riester-Rente? Im Buch wird ein Fax von 2004 zitiert, das Maschmeyer verschickte. Schröder habe mit ihm besprochen, man solle sich »Ende der Woche – möglichst bei ihm zu Hause« treffen, um über »Pensionsreform/Riester-Rente/Lebensversicherungsbesteuerung zu sprechen«. 2005 kam dann unter Rot-Grün die Reform der Riester-Rente, bei der der Katalog der Förderanforderung gründlich entschlackt wurde, sehr zum Vorteil für die Branche der Finanzdienstleister.