Geölte Maschinen

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Lange stachen Wolf Down aus der grauen Masse von Hardcore-Bands hervor, weil sie eine der wenigen Bands des Genres waren, die eine Sängerin hatte. Seitdem sie ausgestiegen und durch einen männlichen Sänger ersetzt wurde, ist das Alleinstellungsmerkmal verlorengegangen. Die Band versucht nun, sich auf andere Weise von der allzu einförmigen Konkurrenz abzuheben und stellt in den Mittelpunkt, was sie seit jeher ausgezeichnet hat: politische Aussagen
Spätestens mit ihrem jüngsten Album »Incite and Conspire« bekennen sich Wolf Down klar zu linksradikalen Inhalten. Das Booklet ist gespickt mit direkten Bezügen auf die antifaschistische Linke und die Tierbefreiungsbewegung. Die Texte lesen sich wie ein einziger langer und durchaus überzeugender Aufruf zur Revolte. Und die Musik? Die ist genauso makellos, wie sie austauschbar ist.
Besaßen Wolf Down in ihren Anfangstagen noch durch den Charme des Unfertigen und des Werdenden – man vermutete immer, dass da noch Aufsehenerregendes kommen könnte –, gleichen sie nun einer perfekt geölten, alles niederwalzenden Maschine. Das mag beeindruckend sein und dem entsprechen, was gemeinhin von guten metallischen Hardcore-Bands erwartet wird. Schade ist es trotzdem, dass derart progressive Inhalte so konservativ verpackt werden. Und so lassen sich Wolf Down, von den Texten abgesehen, kaum noch von all den anderen geölten Maschinen unterscheiden. Bands wie Refused oder Zegota waren vor 15 Jahren schon mal weiter.

Wolf Down: Incite and Conspire (End Hits/Cargo Records)