Ein Schmähgedicht

Lieber Erdomann

Von nina santos

Nachdem das ZDF Jan Böhmermanns Schmähgedicht auf Recep Tayyip Erdoğan zensiert hat, fragt sich die Medienwelt, wie man mit berufsmäßig beleidigten Leberwürsten umgehen soll. Eigentlich kann es darauf nur eine Antwort geben: Sie jetzt erst recht beleidigen. Zeit für eine Schmähgedicht-Challenge. Schreiben auch Sie eines auf den Möchtegernsultan. Das beste veröffentlichen wir auf unserem Blog. Hier ein erster Beitrag:

Lieber kleiner Erdomann,
schau mich nicht so böse an,
hab doch gar nich nix gemacht,
nur ein wenig laut gelacht.

Ja, na klar auf deine Kosten,
bist ja auch ein voller Pfosten.
Und Zensoren und Despoten
liefern halt die besten Schoten.

Bist ein Os- und Egoman,
mit obskurem Größenwahn.
Putin, du und Berlusconi
lutscht dieselbe Macaroni.

Dafür gibt’s jetzt breite Seite:
Hab gehört, Türkei ist pleite?
Süper Lig und AKP?
Aufgekauft längst von VW!

Stadion? Benannt nach dir,
doch verlierst stets 0:4.
Winkst so gern mit dem Koran.
Dir winkt keiner, Erdowahn.

Im Museum liegt komplett
dein Beschneidungsmesserset.
Nur dein Tayyip fehlt dort noch
oder kriegst du den nicht hoch?

Mit den schlimmsten Jihadisten
liebst du es herumzufisten.
Kurden, Juden, Säkulare
siehst du lieber auf der Bahre.

Wünschst dir ein Osmanenreich
baust dirs hinterm Gartenteich.
Wärst gern Babo in Europa
doch bist nur ein Mideast-Opa.

Ja, die Nato und Angela
brauchen dich – als dummen Hehler.
Geld aus Brüssel? Als Dienstleister!
Und die Dienstmagd? Erdo heißt er.

Oh, das stinkt dir, ist ja logo,
tanzt darum mit jedem Pogo,
zeigst persönlich jeden an,
der falsch parkt und denken kann.

Ziehst bei jedem Spaß ’ne Schnute
oder wedelst mit der Rute.
Großes Ego, kleiner Geist
klar, dass sowas Erdo heißt.