Heldenschau im Schlachthof

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Kopenhagen. Einfühlung in die Terrroristenpsyche verspricht eine geplante Ausstellung des Künstlerkollektivs The Other Eye of The Tiger in Kopenhagen. Unter dem Titel »Märtyrermuseum« wollen die Kuratoren Persönlichkeiten der Zeitgeschichte vorstellen, die bereit waren, ihr Leben im Kampf für eine bessere Welt zu opfern. Zu den Selbstlosen zählen sie Rosa Luxemburg, Sokrates und Jeanne d’Arc genauso wie die Paris-Atten­täter Khalid und Ibrahim El Bakraoui, deren Fotos neben einer Texttafel mit Infos zum Attentat sowie einem Handschuh, wie er mutmaßlich als Versteck für die Bombe diente, gezeigt werden. Bei Führungen durch den abgedunkelten Raum soll der Terroranschlag mittels Geräuschen und Licht erfahrbar werden. Zu den Kuratoren des »Märtyrermuseums« gehört der in Dänemark einflussreiche Theatermacher Christian Lollike, Leiter der Avantgarde-Gruppe Sort/Hvid, der 2012 das »Manifest« des norwegischen Massenmörders Anders Breivik vortragen ließ. Auch diese Inszenierung war höchst umstritten. Der dänische Kulturminister Bertel Haarder nannte das Ausstellungsvorhaben »wahnsinnig« und kündigte an, er werde keinen Schritt in die Räume auf dem Gelände eines ehemaligen Schlachthofes setzen. Anzeige wegen Unterstützung einer Terrorvereinigung erstattete Diego Gugliotta von der Venstre-Partei. Die Ausstellungsmacher verteidigen ihr Konzept mit dem Hinweis, man wolle das Märtyrertum aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen. Mindestens so abwegig wie die Vereinnahmung der Sozialistin Luxemburg für die Idee des Märtyrertums ist die Behauptung der Künstler, bei den Jihadisten handele es sich um Menschen, die für eine »bessere Welt« gekämpft hätten . her
Kalte Asche
Köln. Die Zagreber Schau des Museum of Broken Relationships gastiert derzeit in Köln und zeigt eine Sammlung von Objekten aus Privatbesitz, die an verflossene Lieben und gescheiterte Beziehungen erinnern. Darunter sind Klassiker wie ein voller Aschenbecher, eine Jungsunterhose und mit rosa Plüsch gepolsterte Handschellen. Texttafeln informieren über die Beziehung und sagen, was es mit den Memorabilien auf sich hat. Initiiert wurde die Ausstellung von den kroatischen Künstlern Olinka Vištica und Dražen Grubišić, die selbst ein gescheitertes Liebespaar sind und inzwischen eine funktionierende Arbeitsbeziehung pflegen. Für die Ausstellung in Köln wurde die Sammlung um 40 neue Gegenstände erweitert, darunter solche mit lokalem Bezug wie die Tube mit Herpes-Creme. Sie wurde von einer Frau gespendet, die ihren zukünftigen Ex im Karneval kennengelernt und von ihm die Herpesbläschen ­geerbt hatte.  her
Aliens zum Greifen nah
Astronomie. Diese drei besonderen Himmelskörper könnten es sein: Sie liegen rund 39 Lichtjahre von der Erde entfernt und haben beste Voraussetzungen für die Entstehung von Leben, also milde Temperaturen, Wasser und eine der Erde ähnliche Größe. Außerdem kreisen die drei Planeten ebenfalls um einen Stern, der zwar nur ein Achtel der Größe der Sonne hat, aber trotzdem Leben ermöglichen könnte. Laut einer Studie sei er fern genug, um das Wasser auf den Planeten nicht verdampfen zu lassen. Trotzdem würde seine ausgestrahlte Wärme genügen, um das Wasser im flüssigen Aggregatzustand zu halten. Der Co-Autor der Studie, Julien de Wit, bezeichnet die Entdeckung als »Hauptgewinn in unserem Bereich«. Die Planeten seien nah genug an der Erde, um sie mit der bereits vorhandenen Technik genau unter die Lupe zu nehmen. her