Homestory #46

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Sie ahnen es schon. Das Thema vergangene Woche in der Redaktion der Jungle World war und ist auch diese Woche noch: das Wetter. Diese Kälte! Wer hat es sich nur ausgedacht, sich in diesen fiesen Breitengraden niederzulassen? Und wer ist in Zeiten hoher Mobilität so doof, hierzubleiben und nicht in wärmere Gegenden zu ziehen, nach Kalifornien zum Beispiel? Wir offensichtlich. Ach ja, es gab ja noch ein Thema in den vergangenen Tagen: Donald Trump. Also dieser frisch gewählte Präsident der USA. Der mit der Frisur. Der hat gewonnen. Falls sie es noch nicht wussten – aber dafür ist sie ja da, Ihre liebe Wochenzeitung. Etwas ungelegen kam uns der Wahltermin leider, Dienstagabend ist hier ja nichts mehr zu machen, da liegt alles schon in den Händen der Druckerei und Mittwochmorgen bei der Post. Wir hatten zuvor zwar Anfragen an die zuständigen Behörden in den USA geschickt, den Wahltermin bitte zu verschieben oder uns das Ergebnis zumindest rechtzeitig zum Redaktionsschluss vorab mitzuteilen, aber das läuft ja jetzt alles schon so falsch in diesen Vereinigten Staaten, dass wir nicht einmal eine Antwort bekamen. Schämt euch, Amis! Was ist das für eine Servicewüste?
Jetzt müssen Sie eben in dieser Ausgabe alles lesen über die globale Trumpophobie beziehungsweise -euphorie und in den folgenden Ausgaben selbstverständlich auch. Überschwemmt wurden wir geradezu mit Textangeboten. Manches durften Sie ja bereits online lesen, doch was genau passieren wird, weiß eh niemand, da dürfte es also noch jede Menge Analyse- und Lesestoff geben. In dieser Ausgabe werden Sie nicht nur im erweiterten Schwerpunkt, sondern auch sonst in fast allen Ressorts Artikel finden, die sich mit den Folgen des Wahlergebnisses in den USA beschäftigen. Ohne Trump geht eben nichts. Von wegen multilaterale Weltordnung, alle haben doch nur bei den US-Wahlen mitgefiebert. In Bulgarien, der Republik Moldau und in Nicaragua wurden vergangene Woche übrigens auch neue Präsidenten gewählt. Aber in der Republik Moldau lebt eh kaum noch jemand, und der Rest fällt neben Bulgarien vielleicht bald wieder an Russland. Igor Dodon, früher Kommunist, heutzutage Sozialist, und Rumen Radew, früher Luftwaffengeneral, mittlerweile Putin-Fan, gelten als prorussisch. Und in Nicaragua wurde es sowieso wieder der alte Präsident: Daniel Ortega, früher links, heute doof. Immerhin war Trump nie links oder Kommunist, sondern schon immer doof. Das war jetzt zu wenig Analyse? Es gibt ja noch die ganze pralle Ausgabe!