klingt diese Woche wie Angela Merkel

Ich schaff das wieder

Leo Fischer klingt diese Woche wie Angela Merkel

Liebe Bundesfreundinnen und -freunde,
nach reiflichem Nachdenken, ungewohnt schmerzhaftem Grübeln und einem wohltuenden Schaumbad mit Fichtennadelgeschmack habe ich mich entschlossen, schweren Herzens für eine vierte Amtszeit zu kandidieren. Leicht ist mir diese Entscheidung nicht gefallen! Schließlich kann ich mir Schöneres vorstellen, als einmal wie Johannes Paul II. so halbtot vom Kanzleramt herunterzuhängen. Und dass mir der Ratzinger irgendwann gnadenhalber das Kissen ins Gesicht drückt, ist auch keine Vorstellung, mit der ich mich anfreunden kann. Aber leider hat Deutschland auch in dieser Legislaturperiode die Versetzung nicht geschafft – die Klasse Merkel muss wiederholt werden.
Glauben Sie mir, ich könnte mir auch Schöneres vorstellen, als den ganzen Tag am Telefon zu sitzen und mir die Nöte der besorgten Bürger da draußen anzuhören. Ich bin, um den jungen Sänger Tim Benzol zu ­zitieren, schließlich auch nur eine Maschine wie du und ich. Die Kräfte einer Kanzlerin sind endlich – besonders, wenn sie sich gleichzeitig gegen Flüchtlingsflut, AfD und die heruntergekommene SPD stemmen muss. Da geht mir manchmal abends auch ganz schön die Muffe.
Gleichzeitig spüre ich natürlich die Verantwortung, jetzt, wo ich zur Anführerin der freien Welt gewählt wurde. Wie schon Spiderman sagte: Tante May, du musst es noch mal stemmen! Denn ehrlich, wer soll es denn sonst machen? Die Frauke ­Petry ist noch zu jung, der Sigmar Gabriel in der falschen Partei und Winnie Kretschmann ist selbst mir zu rechts. Politikerinnen wachsen nicht auf Bäumen, sie müssen mühsam mit der Flasche aufgezogen werden. Bis es so weit ist, halte ich eben die Stellung.
Meine vierte Amtszeit soll sich inhaltlich stärker an den ersten beiden Amtszeiten orientieren, als mich alle noch nett fanden und wir noch nicht die Rechtsradikalen mit ins Boot holen mussten. Auf einen Koalitionspartner hingegen würde ich diesmal gern verzichten und bitte daher diesmal ausnahmsweise um eine absolute Mehrheit für die CDU. Dafür im voraus schon mal danke:
Ihre Merkel