Der Rosenkohl

Venus und Rosenkohl

Kolumne Von Elke Wittich

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Die schönste Nachricht des frisch angebrochenen neuen Jahres handelt von Rosenkohl: Es gibt ihn mittlerweile nicht bloß in Grün, sondern auch in Violett, was wirklich, sofern man den Anbietern von Pflanzen und Sämereien trauen darf, sehr hübsch aussieht. Irritierenderweise wird dort allerdings auch Grünkohl in Violett angepriesen, was einige sehr ernsthafte Fragen aufwirft, aber diese Kolumne soll wenigstens diesmal ein Quell der Erbauung sein, und deswegen kommen wir nun zum Thema Helligkeit, die nach der Sonnenwende schon merklich zugenommen hat, was sehr schön ist. Und außerdem kann man derzeit am noch nicht völlig dunklen Himmel am späteren Nachmittag die Venus sehen, sagt jedenfalls das Jungle World-Feuilleton, das diese sehr wichtige Information vom Inlandsressort erhalten hat, wobei ich nun leider wieder vergessen habe, in welche Richtung man gucken muss, um die Venus zu erblicken, aber vielleicht ist das auch egal, weil es auch nicht schaden kann, einmal rundum zu gucken.

Ansonsten ist halt Januar, dieser Monat, den kein Mensch braucht, weil alle von den vorausgegangenen Ausschweifungen erschöpft oder voller guter Vorsätze und damit ununterhaltsam oder in manchen Fällen sogar beides sind. Selbstverständlich ist nichts dagegen einzuwenden, einen Monat auf der Couch zu sitzen, aber ein bisschen fad ist es schon, wenn der Dingens ständig nur erzählt, wie fit er sich jetzt hält und die Dangens pausenlos begeistert berichtet, dass sie auf dieses Super­ernährungskonzept gestoßen ist. Aber wir waren beim Positiven, was nach derzeitigem Stand darin besteht, dass man sich keinerlei Gedanken über die Anschaffung aktueller Frühjahrsmode machen muss, weil diese von Senfgelb beherrscht wird. Äh, hatten wir das Thema nicht schon? Ja. Und wir werden es wieder haben, so lange, bis das Senfgelb wieder weg ist. Ha!