Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #44/2020

<p>Wie aus einer Pressemitteilung der Berliner Polizei hervorgeht, zeigte am 20.</p>

Wie aus einer Pressemitteilung der Berliner Polizei hervorgeht, zeigte am 20. Oktober ein 43jähriger in einem Restaurant im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg mehrmals den Hitlergruß und rief nationalsozialistische Parolen. Als der Mann sich weigerte, das Restaurant zu verlassen, rief der Geschäftsführer die Polizei. Die Beamten nahmen den 43jährigen fest und brachten ihn in Polizeigewahrsam. Da gegen ihn zudem bereits ein Haftbefehl vorlag, wurde er der Justiz überstellt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt nahm die Ermittlungen wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auf. Beim Landesligaspiel des SV Drensteinfurt III gegen den TuS Hiltrup III in Drensteinfurt (Nordrhein-Westfalen) am 19. Oktober beleidigten Gäste der Fußballpartie den SV-Spieler Amin Noormohammadzadeh mit rassistischen Äußerungen. Das berichtete der Westfälische Anzeiger. Der Trainer des SV Drensteinfurt kündigte an, den Vorstand des Vereins damit zu beauftragen, sich um den Vorfall zu kümmern. Auch in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) kam es bei einem Fußballspiel zu verbalen Übergriffen: Nach Angaben der Frankfurter Rundschau beleidigten Zuschauer einer Partie der U19-Liga zwischen BVB Dortmund und Schalke 04 am 18. Oktober den 15jährigen BVB-Spieler Youssoufa Moukoko rassistisch. Auf Videoaufnahmen sind zudem die Drohungen »Ich brech’ dir alle Knochen!« und »Leg’ dich ins Grab!« zu hören. Schalke 04 will die Aufnahmen auswerten, um die Verantwortlichen ausfindig zu machen. In der Nacht zum 16. Oktober beschmierten Unbekannte in Halle (Sachsen-Anhalt) ein Gebäude der Jüdischen Gemeinde mit einem Graffito, wie aus einem Bericht des Spiegel hervorgeht. Da die Schriftzüge nicht ­leserlich seien, kann der Polizei zufolge bisher nicht beurteilt werden, ob es sich um eine antisemitische Schmiererei handelt. Sie ermittelt zunächst wegen Sachbeschädigung. Wenige Tage zuvor hatten Personen ein jüdisches Denkmal in der Innenstadt Halles beschmiert. Ebenfalls in Halle äußerte sich bei einem Spiel der Fußballdrittligisten des Halleschen FC gegen den FSV Zwickau am 12. Oktober ein Zuschauer antisemitisch. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, gab der Hallesche FC den Vorfall erst am 15. Oktober bekannt. Der Club distanzierte sich von dem Besucher und kündigte an, den Vorfall im Rahmen seines Hausrechts zu sanktionieren. jb