Der Publizist Eike Geisel wäre 70 Jahre alt geworden

Der Versöhnungsverweigerer

Eike Geisel wäre dieses Jahr siebzig Jahre alt geworden. Sein Denken erscheint noch heute zwingend – gegen die »Wiedergutwerdung der Deutschen«, gegen das Aufgehen der Linken in der Nation, und nicht zuletzt gegen sich selbst.

Antiimperialisten sind hoffnungsfrohe Gestalten, selbst wenn die Umstände einmal garstig erscheinen: »Im Augenblick ihres vermeintlich größten Triumphes, im sogenannten 6-Tage-Krieg, der die imperialistische Hegemonie im Mittleren Osten und die Legitimation des zionistischen Staates mittels Expansion und Okkupation endgültig festschreiben sollte, wurden auch schon jene Momente sichtbar, welche die künftige Niederlage bestimmen.« Denn die Palästinenser traten endlich aus der »Ohnmacht bloßer Objekte heraus« und wurden »zum Subjekt des antiimperialistischen Kampfes in Palästina«. (Weinstock 1975, 9) Die Autoren dieser Sätze offenbarten ihre politische Vision einer Welt ohne Israel; sie argumentierten gar für die »Überwindung (der) kleinbürgerliche(n) Sichtweise, die einen säkularen palästinensischen Staat propagiert, in dem Juden, Christen und Moslems friedlich zusammenwohnen sollten«. (ebd., 10) Dergestalt gerierten sich die Verfasser nicht als linker Mainstream in Deutschland, sondern als antiisraelische Avantgarde. Auch ihr Gestus der verfolgten Unschuld war im schlechtesten Sinne progressiv: »Von den Repräsentanten der zionistischen Bewegung oder des Staates Israel wird jede Kritik der westdeutschen Linken als Wiederauf- und Fortleben antisemitischer Tendenzen bezeichnet. Mit mittelalterlichen Erbschuldbehauptungen versuchen sie, eines der wichtigsten Bildungsmomente junger Deutscher nach dem 2. Weltkrieg, nämlich die tiefe Abscheu vor dem Antisemitismus, in Kritiklosigkeit gegenüber Zionismus und Israel zu verkehren.« (ebd., 14) Dies alles ist zu lesen im Vorwort der deutschen Herausgeber einer 1975 erschienenen Fibel des marxistischen Antizionismus, Nathan Weinstocks »Das Ende Israels?«.
Weinstock selbst, damals noch französischer Trotzkist, hat sein Buch später als »einen großen Pflasterstein, der den linken Antizionisten als Munitionsreserve gedient hat«, bezeichnet und sah sich »auf den einzigen Platz gestellt, der für jüdische Gegner Israels reserviert ist: des ›nützlichen Idioten‹«. So durchschaute er schließlich die ihm zugedachte Rolle, erkannte den Antisemitismus im Antizionismus, war ernüchtert über Oslo und verbittert über die palästinensischen Massaker an Israelis (Weinstock 2006). Einer der Autoren des Vorworts wiederum, Mario Offenberg, der einst über den »Kommunismus in Palästina – Nation und Klasse in der antikolonialen Revolution« promoviert wurde und unter anderem als Filmemacher einschlägig erfolgreich war (so erhielt er 1977 den Preis der PLO auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival), wurde später, dem orthodoxen Judentum zuvor eher wenig zu­geneigt, Geschäftsführer der Israelitischen Synagogengemeinde Adass Jisroel in Berlin (Broder 1991). Der andere Autor des Vorworts war Eike Geisel.
Und doch: Schon in seiner Zeit als radikaler Antizionist erkannte Geisel, wenn er auf die BRD reflektierte, neben allerhand Kapitalinteressen bereits die ganz gewöhnlichen Deutschen im Postnazismus, ihr scheckbuchbewaffnetes Schlussstrichverlangen, ihre besondere Hinwendung zu den Juden, kurzum die »Metamorphose vom Judenvernichter zum Philosemiten«: »Die positive Manier verrät (…) allzu­sehr ihre Affinität zum Vergangenen, denn in der philosemitischen Maske ist nur die erneute Besonderung des Juden ins Werk gesetzt worden.« Er beschrieb bereits hier die »Wiedergutmachungszahlungen« an Israel als Form »au­ßenpolitische(r) Vergangenheitsbewältigung«: »Mit diesen ersten Zahlungen begann (…) die BRD im westlichen Lager salonfähig zu werden und den ersten Abschlag auf die Absolution von der faschistischen Vergangenheit einzustreichen.« (Weinstock 1975, 15f.)
Eben diese Reflexion auf die hiesigen Verhältnissen ließ ihn spätestens Ende der siebziger Jahre auf Distanz gehen: zu Deutschland, zur Linken, zum Antizionismus, zu sich selbst. Henryk M. Broder meinte einmal, das, was Geisel da 1975 gegen Israel geschrieben hatte, nahm er sich später selbst übel (Broder 2009).

Libanon
Es gab einen historischen Moment, der immer wieder in Geisels späteren Texten auftauchte und der sein Denken tief verändert haben musste: Nachdem in den siebziger Jahren weltweit Terroranschläge gegen Juden verübt wurden, die zumeist unter Federführung der zu dieser Zeit vom Libanon aus operierenden PLO standen; nachdem während des Bürgerkriegs im Libanon, bei dem die PLO eine führende Partei war, immer wieder Angriffe auch auf israelisches Gebiet erfolgten; nachdem schließlich Terroristen der Fatah am 11. März 1978 in Israel eindrangen und den bis dahin schrecklichsten Terroranschlag im jüdischen Staat verübten – 37 Zivilisten wurden ermordet –, intervenierte Israel im Süden des Libanon, um die Bastionen der PLO zu zerschlagen. Geisel muss über sein eigenes politisches Milieu schockiert gewesen sein, in dem »nach dem israelischen Überfall auf den Libanon (…) die bloß rhetorische Frage behandelt wurde: gibt es eine Wahlverwandtschaft zwischen Israelis und Nazis?« (Geisel 1992a, 146f.)
In dieser einen Frage verdichtete sich das postnazistische Elend und also das Bedürfnis nach nationaler Entlastung: das Umlügen der Opfer von einst zu den Tätern von heute, das Insinuieren eines jüdischen Faschismus, »nur um einen Ladenhüter der antisemitischen Propaganda« zu recyceln, »derzufolge die Judenverfolgung ein Akt der Notwehr sei«, die Vorreiterrolle ausgerechnet der Linken in diesem Projekt, wobei den alternativen vom gewöhnlichen Antisemitismus nur der Umstand unterschied, »dass der eine den anderen antifaschistisch rehabilitiert«, und somit die Tatsache, dass sich »der Antifaschismus zum abstrakten guten Gewissen gemausert« hatte. »Die politische Logik ist ergreifend einfach: Antifaschist kann nur sein, wer zuvor und zugleich Israel ablehnt und den Zionismus verurteilt.« (ebd., 147f) Hier blickte Geisel auch auf sich selbst zurück.
Und er verstand, wenn hierzulande die Frage ventiliert wurde, ob auch Juden Faschisten sein können, dass sie dann gestellt wurde, »um der eigenen Geschichte Generalpardon zu gewähren«. Zu lange schon warteten nämlich die Deutschen »auf die Gelegenheit, sich nicht trotz, sondern wegen der Juden als nationales Kollektiv zu konstituieren. Diese Gelegenheit kam mit dem israelischen Einmarsch in den ­Libanon«. Allen voran beim »Rollentausch von Juden und Deutschen« marschierten die Linken mit ihrer »so eifrig betriebene(n) Gleichsetzung von Israelis und Nazis«. Der deutsche Philosemitismus der früheren Jahre kippte zunehmend in sein nur scheinbares Gegenteil, denn darum ging es seit der vermeintlichen Stunde null: den nationalen Bruch von 1945 zu heilen, whatever works. »Ohne Skrupel deutsch sein ist, wonach die wunden Seelen lechzen. Und wenn Auschwitz vergleichbar wird, dann steht dem neuen Patriotismus nicht einmal mehr die bloß noch hypothetische Unterscheidung in Links und Rechts im Wege.« (Geisel 1984, 18–23)
Hinter der Fassade des vorgeblich judenfreundlichen Deutschlands erkannte Max Horkheimer schon das deutsche Bedürfnis, sich »zum rechten Patriotismus wieder das gute Gewissen zu machen« – und Geisel zitierte ihn damit immer wieder: »Die Kotaus vor den Widerstandskämpfern, die offiziellen Absagen an den Antisemitismus, von den Synagogenbesuchen der Bürgermeister bis zum Schweigen bei Anne Frank, all dieses bereits kleinlaut und formell gewordene Schuldgetue« habe bloß diese eine Funktion (Horkheimer 2008).
Jener Philosemitismus erfuhr dann, wie Geisel erkannte, eine Aufspaltung: Er galt zunehmend nur noch den toten Juden, um mit den in Israel lebenden ins Gericht gehen zu können. Den Juden in Deutschland blieb dabei allenfalls die Rolle des Gedenkveranstaltungsaccessoires; sie hatten mitzumachen beim Vergeben der deutschen Schuld, bei dem die Deutschen sich selbst verzeihend schon einmal einfach angefangen hatten. Waren Juden hierzulande stets »Manövriermasse der Macht«, so hatten sie dies gefälligst auch zu bleiben; ob man sie nun schützte oder ermordete, das hing stets allein von den Konjunkturen im »seelischen Haushalt der Nation« ab (Geisel 1998, 52).
Diese Aufspaltung zwischen dem Philosemitismus, der sich der toten und der lebenden, aber devoten Juden annahm, und dem Antisemitismus, der sich gegen die israelischen und die anderweitig renitenten Juden richtete, zeigte sich deutlich im gesteigerten »Interesse der Alternativen an Israel, die mit ihrer besonderen Empörung über den Libanonkrieg die Wiedergutwerdung der Deutschen zum Abschluss gebracht haben«. Für die Linke im Speziellen wie für die Deutschen im Allgemeinen wurde so »Israel wirklich zum Gelobten Land, nämlich zur seelischen Wiederaufbereitungsanlage«: »Seit Beirut macht der Antisemitismus aus seinem Herzen keine Mördergrube mehr.« (Geisel 1984, 72–75)

Erkenntnis und Methode
Erkenntnisse wie diese haben stets auch subjektive, biographische Momente. Bei Geisel gehörten dazu die Herkunft aus einfachsten Verhältnissen und einer zerrütteten Familie, seine Jugend im schwäbischen Internat, sein Wunsch, von dort fortzukommen. Die Chance ergab sich nach dem Abitur: Für die »Aktion Sühnezeichen« ging er nach Israel, lebte und arbeitete im Kibbuz, knüpfte Freundschaften zu vornehmlich linken Israelis. Ob dann als Student der Soziologie in Bonn und Berlin – er wurde über die Nationale Frage und die Linke promoviert –, ob während seiner Lehraufträge in Berlin und Lüneburg, ob bei der Arbeit an Essays, Radiofeatures oder Dokumentarfilmen, zentral war die Beschäftigung mit der Shoah, mit dem deutschen Postnazismus und dem jüdischen Staat. Diese Beschäftigung führte zeitweise in den Irrsinn des linken Antiimperialismus. Wolfgang Bock kolportiert in seinem Abriss über »Frankfurt in Lüneburg« und über die Verankerung der Kritische Theorie an der dortigen Pädagogischen Hochschule, an der zeitweilig auch Eike Geisel lehrte, dass dieser gar »in den 1970er Jahren an Schulungen in PLO-Lagern« teilgenommen haben soll, gleichwohl ohne dafür eine Quelle anzugeben (Bock 2008, 243).
Dass Geisel seine Positionen später so gründlich zu reflektieren und zu revidieren vermochte, hatte zwei wesentliche Voraussetzungen: Zum einen bedeutete ihm unabhängiges Denken nicht selbstgefälligen radical chic, sondern sich politisch unabhängig zu halten, sich also nie dauerhaft in Gruppen, Organisationen, Parteien oder Redaktionen zu engagieren; im Gegenteil galt für ihn stets und in der Sache wohlbegründet: im Zweifel fürs Zerwürfnis. Zum anderen bildete sich sein Vermögen, kritisch gegen die Welt und auch sich selbst zu denken, stets in der Auseinandersetzung mit dem Denken anderer aus.
Dass Geisel umfänglich Horkheimer und Adorno gelesen hatte, war für seine Generation linker Studenten noch üblich. Unüblich war, wie ernst er deren Folgerungen nahm: So ging es Kritischer Theorie nie um ein dogmatisches Abschließen irgendeiner, auch nicht der eigenen Theorie, sondern im Gegenteil um eben jene »Erfahrung, der es, ohne dass sie sich vorschnell durch vorhandene Theoreme absicherte und verblendete, noch gelingt an der Physiognomie der Gesellschaft Veränderungen wahrzunehmen« (Adorno 2003, 194). Adornos Soziologie war für Geisel entscheidend als gesellschaftskritische Methode, weshalb er sich ganz auf Einzelphänomene kaprizierte, in ­denen ihm das Elend des Ganzen gebündelt schien, und die er auf ihre gesellschaftliche ­Bedeutung hin zu Ende dachte.
Dass sich überhaupt Theorie nicht mehr einfach auf Gesellschaft applizieren und fortspinnen ließ, lag ferner darin begründet, dass sich in Auschwitz Dinge ereignet hatten, »die sich mit dem vorhandenen Begriffssystem nicht mehr verstehen lassen«, so dass es grundsätzlich galt, die »bislang nicht in Frage gestellten Grundannahmen über den Lauf der Welt und über das menschliche Verhalten zu überdenken« (Arendt 1989, 7). Genau hier traf Eike Geisel auf Hannah Arendt, deren Werk für ihn ab den späten siebziger Jahren immer wichtiger wurde. Dass sie sich persönlich in einem geradezu idiosynkratischen Verhältnis zu Horkheimer und Adorno befand, dementierte ja nicht die thematische Nähe, und so standen genau diese methodischen Überlegungen Arendts auch am Anfang der von Geisel später übersetzten und zusammen mit Klaus Bittermann ­herausgegebenen Essays. Linke Gewissheiten jedenfalls waren und sind weder mit Kritischer Theorie noch mit Hannah Arendt zu halten. Gehörten die Frankfurter noch zur politischen Biographie der Achtundsechziger, so hatte sich mit Arendt zu beschäftigen in linken wie überhaupt in deutschen Zusammenhängen ­einen haut goût.

Vollendete Sinnlosigkeit
Von Hannah Arendt hatte Geisel die Einsicht, dass der Nationalsozialismus zwar einer unbeugsamen Logik folgte, diese aber keinen wie auch immer gearteten Sinn mehr hatte, keinen Zweck, keinen Vorteil, kein Nützlichkeitskriterium. Die Ermordung der Juden war beispiellos darin, dass sie auch um den Preis der Selbstzerstörung der Täter betrieben werden sollte, »dass weder ökonomische noch militärische Erwägungen das Vernichtungsprogramm beeinträchtigen« durften. Und auch das war beispiellos: Das Verbrechen der Lagerinsassen war ihre bloße Existenz; sie waren selbst »aus Sicht des Regimes betrachtet vollkommen unschuldig, in jeder Beziehung harmlos«. Sie sollten auch nicht einfach ermordet werden, sondern »in einen permanenten Zustand des Sterbens« versetzt werden, sie sollten »bloß noch verlässliche Reaktionsbündel« mit »identischen Reaktionen« sein. Hannah Arendt schlussfolgerte: »Das einzigartige ist weder der Mord an sich, noch die Zahl der Opfer, ja nicht einmal ›die Anzahl der Personen, die sich zusammengetan haben, um all das zu verüben‹. Viel eher ist es der ideologische Unsinn, die Mechanisierung der Vernichtung und die sorgfältige und kalkulierte Einrichtung einer Welt, in der nur noch gestorben wurde, in der es keinen, aber auch gar keinen Sinn mehr gab.« (Arendt 1989, 8–30)
Diese Einsichten waren folgenreich für Eike Geisel: »Vor diesem Massenmord steht alle Philosophie ohne Auskunft, jede Sinngebung wird zur Lüge (… Die Toten der Lager) sind umsonst gestorben, für niemand und nichts. Nur zum Tod bestimmt war auch das je besondere Leben zu Nichts geworden. Und eine Gesellschaft, in der nur noch gestorben wurde, ergab keinen Sinn mehr.« (Geisel 1984, 86) Alle Rationalisierungsversuche gehen fehl, schlimmer noch, diese Versuche, »einen Gegenstand, dem keinerlei Vernunft innewohnt, unter Bestimmungen des Denkens zu zwingen, münden immer in Ideologie.« Bis dahin war es jedes geschichtliche Denken gewohnt – und das ging insbesondere an die Adresse der Linken –, »noch in den größten Verbrechen der Vergangenheit eine zumindest unvermeidliche Abschlagszahlung der zu vernünftigen gesellschaftlichen Verhältnissen emporstrebenden Menschheit zu sehen« (ebd., 92). Spätestens nach der Shoah war derlei nicht mehr zu behaupten.
Doch noch die vollendete Sinnlosigkeit sollte dem postnazistischen Deutschland zur neuen nationalen Identitätsstiftung taugen. Ohne Auschwitz keine »Wiedergutwerdung der Deutschen«, ohne Waffen-SS kein patriotischer Pazifismus, ohne »Stunde null« kein Wirtschaftswunder: »Denn in Wahrheit hat die Massenvernichtung bewiesen, erstens, dass man sie veranstalten kann, und zweitens, dass ein derartiges Verbrechen langfristig gut ausgeht.« (Geisel 1992a, 59)

Beton und Moral
Dagegen opponierte Geisel und arbeitete die ideologischen Wegmarken des Postnazismus heraus: Zunächst ging es in der BRD darum, den Nationalsozialismus von der Gegenwart abzurücken, ihn zu historisieren. »Kaum war das organisierte Morden damals zu Ende, wurde von der ›Vergangenheit‹ gesprochen.« (Geisel 1984, 96) Dagegen machte Geisel die Gegenwart der Vergangenheit gerade dort aus, wo das Gegenteil behauptet wurde, wo vorgeblich aufgearbeitet wurde: »Dass die Deutschen mit der nämlichen Betriebsamkeit, die sie einst beim Vernichten und danach beim Vergasen an den Tag gelegt hatten, sich nun an die eigene Vergangenheit machten, diesem Umstand haftet etwas Groteskes an.« (ebd., 63) Unter der Fülle des Materials wurde nämlich die Konsequenz dessen, was es bedeutet, absichtsvoll verschüttet und »der einzig möglichen Antwort auf Auschwitz: die unmittelbare Herbeiführung von Verhältnissen, unter denen es sich nicht wiederholen könnte, die letzte Chance ­genommen, Gestalt anzunehmen«. (ebd., 18)
Hatte man den Nationalsozialismus erst auf historischen Abstand gebracht, machte man ihn sich nun kommensurabel: durch Anschaulichkeit, Besinnlichkeit und Verständnis, und »so wurde der Gedanke vom Geschwätz begraben, die Geschichte von Geschichten eingenebelt, das Argument in einer Materialschlacht erdrückt« (ebd., 64). Diese Geschichte »zum ­Anfassen« wurde zum rechten Erlebnis, man ergriff nun eine jede Gelegenheit, tief betroffen zu sein (ebd., 14f).
Schließlich entdeckten die Deutschen ihre »Fähigkeit zu mauern« und bauten ein Holocaust-Mahnmal, das größtmögliche natürlich, ausgerechnet in dem Land, in dem es ein solches nicht gebraucht hätte: weil es selbst eines ist (Geisel 1998, 61). Man baute es den Juden – doch eigentlich sich selbst: Die Schuld, so sollten es die Stelen dokumentieren, sei hiermit endgültig getilgt.
Die ermordeten Juden wurden so zu äußerst nützlichen Toten und kamen regelrecht ins Geschäft: identitätsstiftend als »negativer Gründungsmythos« der Nation. Dies klingt auch durch beim aktuellen Bundespräsidenten Joachim Gauck, der »in Wahrheit leben« und von dieser Wahrheit profitieren will: »Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz.« (Gauck 2015) Doch nicht allein im pastoralen Denken kann nur der größte Sünder auch zum größten Büßer und darüber zur moralischen Lichtgestalt sich wandeln. Ausgerechnet die deutsche Linke vollendete »die Profanisierung der auf Exkulpation bedachten Theologie und vervollkommnete die Mystifizierung der Geschichte, indem sie das Schicksal der Juden zum abstrakten Symbol, zum wiederverwertbaren Fetisch, zur Anstecknadel und Gesinnungsbrosche vernutzte« (Geisel 1984, 24).
Indem die Deutschen sich gefühlig vor allem auf das allgemein menschliche Leid kaprizierten, konnten sie sich nunmehr als »Volksgemeinschaft von Hinterbliebenen und Kriegsopfern« inszenieren. »Die Deutschen hatten zwar den Krieg verloren, sollten aber als Vernichtungsgewinnler aus ihm hervorgehen, ­indem sie den Ermordeten noch die Rolle des Opfers stahlen.« (Geisel 1992a, 10) Gerierten sich die Deutschen eine Zeit lang noch als Täter und Opfer zugleich, so war dies doch nur ein Durchgangsstadium; die »Formel vom Nationalsozialismus als Verbrechen und Strafe« stellte sich als »bloß zeitbedingte Konzession heraus« (ebd., 9). Die Deutschen hatten sich nämlich »nie als Bürger der Welt, sondern immer nur als Verdammte dieser Erde gesehen«: »Opfer Hitlers, dann der Siegermächte, des kalten Krieges, der Nachrüstung, der Verseuchung, der kulturellen Kolonialisierung und in regelmäßigen Abständen auch als Objekt moralischer Erpressung durch Israel oder das amerikanische Judentum.« (Geisel 1998, 55)
Korrespondierend zu ihrer Opferhaltung etablierten die Deutschen die Geschichte vom »anderen Deutschland«, von den »guten Nazis«. Den Mythos vom »Deutschen Widerstand« um Stauffenberg fertigte Geisel mit einem Verweis auf Churchill ab, »der im Sommer 1944 im Unterhaus gesagt hatte, bei den Vorgängen des 20. Juli 1944 handle es sich um ›Ausrottungskämpfe unter den Würdenträgern des Dritten Reiches‹« (ebd., 10) – kurzum ein sehr deutscher Widerstand innerhalb des Nationalsozialismus, aber sicher kein antifaschistischer gegen Deutschland. Und Oskar Schindler, der »gute Deutsche« – für Geisel eine contradictio in adjecto –, »war freilich nur Schindler, eine sin­guläre Erscheinung, eine Person, die im Wortsinn auf eigene Rechnung und auf eigenes ­Risiko gehandelt hat. Seine Landsleute hätten ihn denunziert, gehetzt, erschlagen. (…) Die Deutschen haben, wie auch im Fall vereinzelter Widerstandskämpfer, nicht den geringsten Grund, ihn für die Nation einzukassieren. Denn als Typus hat es ihn nie gegeben.« (ebd., 97f)
Skeptisch gegen die »manische Beschäftigung der Deutschen mit jüdischen Dingen« (Geisel 1992a, 16) dechiffrierte Geisel den deutschen Judenneid als Opferneid. Und in der behaupteten »besonderen Verantwortung für die Juden« und in der Volte zur »Kritik« am jüdischen Staat, also im Bedürfnis der Deutschen, die Bewährungshelfer der Juden zu spielen, verriet der Philosemitismus früh schon seine Wahrheit als Antisemitismus. Geisel analysierte ein »unersättliches Verlangen, die einst Ausgestoßenen sich auf jede nur denkbare Weise einzuverleiben, sei es durch die grassierende Vorliebe für jüdische Vornamen, die peinliche Überwachung israelischer Politik, den ununterbrochenen christlich-jüdischen Dialog, die Inbesitznahme jiddischer Folklore«, denn »am jüdischen Wesen soll Deutschland genesen« (Geisel 1992a, 60). Die Aufgabe der Juden sei es dabei allenfalls, »für die Bonität der Firma zu bürgen oder zuhause den Henker zu trösten«, (ebd., 67), oder aber »als moralische Pausenclowns für das wohlige Gruseln, für die kleine Betroffenheit zwischendurch zu sorgen«: »Die Juden erinnern an die Pogrome und die Deutschen veranstalten sie. Die Juden mahnen und die Deutschen machen.« (ebd., 73)
Philosemitische Ergriffenheit und antiisraelisches Ressentiment, deutscher Opfergestus und betonierte Aufarbeitung – dergestalt wurde »Erinnerung in Deutschland zur höchsten Form des Vergessens« (ebd., 42).

Unabgegoltene Geschichte
Gegen dieses Vergessen bot Geisel nicht allein politische Essays und Polemiken auf. An Walter Benjamin anschließend, machte er den Gedanken stark, »die Toten nicht dem Feind zu überlassen«. Genau das sei »der bestimmende Grund subversiven Denkens und revoltierender Praxis« (Geisel 1984, 33). Hier setzten seine Dokumentationen an.
Als Geisel sich um 1980 mit dem Ostberliner Scheunenviertel beschäftigte, war es längst verschwunden: »Nichts, was die Juden im Haus des Henkers zum bunten Völkchen machen könnte, ist erhalten (…) nachdem die Helden Scholem Alejchems umgebracht worden sind (…) Punktuelle Nostalgie und flächendeckender Optimismus, der aus Ruinen sich erhebt, das sind die Markenzeichen der neuen Vergesslichkeit, in welcher die Geschichte und damit das Grauen verschwindet.« (Geisel 1981, 13) Er interessierte sich für das Scheunenviertel, weil es Anfang des 20. Jahrhunderts ein zuvörderst ostjüdisches Elendsquartier war, ein Ort der Geschichte jener Juden, die untauglich für die Vereinnahmung durch den Postnazismus waren: keine »Kammermusiker, Philantropen und Nobellpreisträger« (Geisel 1998, 31), deren Ermordung die Deutschen sich selbst weniger als Tat denn als Verlust anrechneten, sondern Flüchtlinge, Hausierer, Kriminelle, Strandgut ihrer Epoche, kurzum: Überflüssige damals wie heute. Geisel interpretierte deren Geschichte aus der Perspektive der Vernichtung; ihn in­teressierte nicht mehr, ob es hätte anders kommen können, da er ja wusste, wie es kam. Alte Adressbücher las er als Transportlisten.
Dabei erzählte er die Geschichte nicht selbst, vielmehr versammelte er Texte aus jener Zeit: von Joseph Roth und Alfred Döblin, von Franz Kafka, Arnold Zweig und Alexander Granach, aber auch von Unbekannteren, die im Viertel lebten oder es besuchten. Hier wurden die Hoffnungen und vor allem das Elend der Ostjuden als Fremde par excellence beschrieben: zum einen die Schikanen und Kontrollen durch einen Staat, der Menschen zur Verwaltungs- und Manövriermasse und zur Polizeiangelegenheit machte, zum anderen die Plünderungen und Misshandlungen durch ganz gewöhnliche Deutsche. Da erscheint 1933, wie Geisel feststellte, gar nicht mehr als Einbruch, weder als jähes Ende noch als abrupter Anfang, weil »die einzige Originalität der Nationalsozialisten nur noch darin bestand, dass sie wahr machten, wonach die Deutschen schon damals verlangten« (Geisel 1981, 20).
Zehn Jahre nach dem Scheunenviertel-Projekt forschte Eike Geisel zusammen mit Henryk M. Broder zum Jüdischen Kulturbund 1933–41, zum »Ineinander von Kultur und Terror«, bei dem die Opfer »ihre Zurichtung mit einem kulturellen Rahmenprogramm schmücken durften und vor ihrer Hinrichtung fidel sein sollten« (Geisel 1992b, 8). Der jüdische Kulturbund war das Ergebnis eines nationalsozialistischen Verwaltungsaktes: aus der Binnenperspektive ein Instrument zur »Abschaffung einer materiellen Obdachlosigkeit« wie zur »Schaffung einer moralischen Behausung« (ebd., 10), aus der NS-Perspektive aber ein perfides Pilotprojekt, »die Juden planmäßig zu ghetto­isieren« (ebd., 30) und sich selbst verwalten zu lassen.
Broder und Geisel hatten Protagonisten des jüdischen Kulturbundes, die vor der Vernichtung noch rechtzeitig fliehen konnten, selbst um Bericht gebeten. Und diese erzählten von ihrem großen Glück zu dieser Zeit, vom Theater als Rettung, von Naivität und Selbstbetrug, vom Nichtsehenkönnen weil Nichtsehenwollen, vom Streit um Hierbleiben oder Fortgehen, ob nach Amerika oder Palästina, von der Frage, ob die Illusion nicht oft die Flucht bis zur tödlichen Unmöglichkeit verschoben hatte, von der Zusammenarbeit jüdischer mit nationalsozialistischen Funktionären und von der schrecklichen Erwägung, ob diese jüdische Selbstverwaltung den Nazis nicht de facto zugearbeitet hatte.
Geisel beschloss diese Berichte mit Überlegungen über das »nazistische Kalkül, die Opfer in den Vernichtungsprozess einzuspannen«. Die Selbsthilfe der ausgestoßenen Künstler endete später im selbstverwalteten Kulturprogramm in den Ghettos und Lagern, in Theresienstadt und Westerbork: »Morgens Deporta­tion und abends Revue: Mit Musik ging wirklich alles besser.« (ebd., 294) Hierin liegt das banale Geheimnis totaler Herrschaft, »sie geht nicht allein über die Opfer hinweg, sondern auch durch diese hindurch« (ebd. 314). »Nicht umsonst bestand die SS darauf, dass die Opfer nicht nur keinen Widerstand leisteten, sondern sich selbst aufgaben. Denn erst mit der mora­lischen Zerstörung, die der physischen Vernichtung vorausging, erst mit dem Einverständnis des Opfers war der Sieg der Nazis perfekt. Alles anderen waren logistische Probleme.« (ebd., 331)
Hannah Arendt erfuhr einst von Gershom Sholem harsche Kritik: »In den Lagern wurden Menschen entwürdigt und, wie Sie selber ­sagen, dazu gebracht, an ihrem eignen Untergang mitzuarbeiten (…) Und deswegen soll die Grenze zwischen Opfern und Verfolgern verwischt sein? Welche Perversität!« (Arendt 1989, 67) Geisel selbst versagte sich jedes Urteil über die jüdischen Funktionäre, verdeutlichte vielmehr deren grauenhafte Situation. Noch das erpresste jüdische Mitwirken begründete für Geisel die schärfste Anklage gegen die deutschen Täter.
Das ist der Grund, warum solche Studien auch nicht im Rahmen der deutschen Vergangenheitsbewältigung stattfanden, sondern sich ausdrücklich gegen sie richteten: weil nicht aufgearbeitet und bewältigt werden konnte, was unabgegolten blieb, weil »Erinnerung und Eingedenken ein gnadenloses Strafgericht ­heraufbeschwören könnten«. (Geisel 1984, 108) Hier setzte Geisel auch den Gedanken an, dass es keiner Trauer bedürfte, sondern »des rächenden Hasses als des durch die instrumentelle Vernunft am wenigsten in zivilisatorische Schranken gezwängten Triebes (…), um die Gesellschaft von diesem Alptraum für immer zu befreien. Ohne diesen Blitz in das Dunkel der Geschichte bleibt die Befreiung nur eine halbe.« (ebd., 86) Doch diese Rache blieb aus.

Den Siegern Einhalt gebieten
Die Emphase, dass dies alles doch nicht wahr sein könne, auch wenn es Wirklichkeit ist, muss man teilen wie die Momente des Leidens und auch Verzweifelns daran, um Geisel in seinen Verdikten zu folgen. Jenen, die sich mit den deutschen Verhältnissen einverstanden ­erklärt haben, gilt Geisel dagegen seit je nur als Polemiker, denn bei ihnen soll ja »der Gedanke daran, dass es unabgegoltene Rechnungen in der Geschichte gibt, nicht aufkommen« (Geisel 1998, 146). Bürgte gerade die apodiktische Form Geisels für die Triftigkeit der Erkenntnisse, denunzierten seine Gegner meist die Form, wo sie doch den Inhalt meinten. Dabei spitzte Geisel die Realität in seinen Texten nicht zu, vielmehr dokumentierte er die längst zugespitzte Realität und brachte sie auf den Punkt.
Geisel hatte keine Utopie mehr aufzubieten. Er beharrte auf dem Riss, »der irreparabel durch die Geschichte geht« (ebd., 16). Gerade indem er fortwährend auf dieses Unabgegol­tene und Irreparable in der Geschichte verwies, hielt er an der Idee eines gesellschaftlich Anderen doch fest. Dass es einmal anders würde, war gleichwohl nicht in den Institutionen zu erreichen; er wollte kein Mitmachen in mildernder Absicht, auch der Hochschulbetrieb schien ihm kein Ort mehr für kritisches Denken, denn »nichts hat dem Marxismus im Westen radikaler den Stachel gezogen als seine Aufhebung in Professoralform; nichts garantierte so vorzüglich die absolute Harmlosigkeit der Kritischen Theorie wie deren akademische Institutionalisierung« (ebd., 46).
Er blieb unversöhnlich gegen die Verhältnisse, denn diese »dementieren jede Aufklärung« (Geisel 1984, 9), unversöhnt mit der Geschichte: »Nicht Revolution, nicht Rache, stattdessen Reprisen.« (ebd., 33) Weil aber auch die falsche Geschichte von Menschen gemacht wird, schrieb er gegen deren Protagonisten an und hatte, so wird berichtet, oft große Freude daran. Er wusste gegen jede Resignation: Solange noch nicht jede Kritik eingehegt und integriert ist und Widerspruch gegen ein Nicht-Sein-Sollendes noch vernehmbar wird, solange das, was Gesellschaft heute darstellt, als aktuelle Konkretion des andauernden Falschen noch kenntlich gemacht werden kann, bleibt – wie prekär auch immer – das gültig, wie Adorno Spinoza umformulierte: »Falsum index sui et veri (…) Das heißt, vom Falschen, d.h. von dem als falsch Kenntlichen aus bestimmt sich das Wahre.« (Adorno 1975, 70)
Doch jene, gegen die sich Eike Geisel wandte, stört er nicht mehr. Sie haben ihn verdrängt und absichtsvoll vergessen. Für den Moment scheint es: Sie haben gewonnen. Es ist ein Akt des verlegerischen Widerstandes gegen diese Sieger, dass Klaus Bittermann jüngst wichtige Texte Geisels neu verlegte (Geisel 2015). Sie sind zu lesen.

Exkurse zu diesem Text, etwa zur Frage nach Aktualität und möglicher Aktualisierung Eike Geisels, werden in den nächsten Wochen auf arthurbuckow.com erscheinen.

Der Dokumentarfilm »Triumph des guten Willens« (Buch, Regie & Produktion: Mikko Linnemann;Co-Autoren: Arthur Buckow, Alex Feuerherdt) wird mit anschließender Diskussion im Januar 2016 in Berlin (Premiere), Mainz und Hamburg vorgestellt. Veranstaltungen in weiteren Städte sind in Planung.

Literatur
(Adorno 1975) Adorno, Theodor W. / Bloch, Ernst: Etwas fehlt … Über die Widersprüche der utopischen Sehnsucht. In: Taub, Rainer / Wieser, Harald: Gespräche mit Ernst Bloch. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1975, S. 58–77
(Adorno 2003) Adorno, Theodor W.: Anmerkungen zu einem sozialen Konflikt heute. In: Adorno, Theodor W.: Gesammelte Schriften Bank 8. Soziologische Schriften I. Frankfurt am Main: Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 2003, S. 177–195
(Arendt 1989) Arendt, Hannah: Nach Auschwitz. Essays und Kommentare. Herausgegeben von Eike Geisel und Klaus Bittermann. Berlin: Verlag Klaus Bittermann 1989
(Bock 2008) Bock, Wolfgang: Frankfurt in Lüneburg. Zum Motiv der Kritischen Theorie in der Diaspora, samt Interview mit Christoph Türcke. In: Faber, Richard und Ziege, Eva (Hrsg.): Das Feld der Frankfurter Kultur- und Sozialwissenschaften nach 1945. Würzburg Königshausen & Neumann 2008, S. 235–261
(Broder 1991) Broder, Henryk M.: Tote Seelen in Berlin. In: DIE ZEIT, 27.9.1991, Nr. 40
(Broder 2009) Broder, Henryk M: Weinstock wird erwachsen. Henryk-Broder.com 2009. http://henryk-broder.com/hmb.php/blog/article/4424, 03.09.2015
(Gauck 2015) Gauck, Joachim: Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag. bundespraesident.de 2015. http://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Joachim-Gauck/Reden/…
(Geisel 1981) Eike Geisel: Im Scheunenviertel. Bilder, ­Texte und Dokumente. Berlin: Severin & Siedler 1981
(Geisel 1984) Geisel, Eike: Lastenausgleich, Umschuldung. Die Wiedergutwerdung der Deutschen. Essays, ­Polemiken, Stichworte. Berlin: Verlag Klaus Bittermann 1984
(Geisel 1992a) Geisel, Eike: Die Banalität der Guten. ­Deutsche Seelenwanderungen. Berlin: Verlag Klaus Bittermann 1992
(Geisel 1992b) Geisel, Eike und Broder, Henryk M.: Premiere und Pogrom. Der Jüdische Kulturbund 1933–1941. Berlin: Siedler-Verlag 1992
(Geisel 1998) Geisel, Eike: Triumph des guten Willens. Gute Nazis und selbsternannte Opfer. Die Nationalisierung der Erinnerung. Berlin: Verlag Klaus Bittermann 1998
(Geisel 2015) Geisel, Eike: Die Wiedergutwerdung der Deutschen. Essays & Polemiken. Berlin: Verlag Klaus Bittermann 2015
(Horkheimer 2008) Horkheimer, Max: Hinter der Fassade. In: Horkheimer, Max: Gesammelte Schriften Band 6. »Zur Kritik der instrumentellen Vernunft« und »Notizen 1949–1969«. Frankfurt am Main: Fischer, 2. Auflage 2008, S. 302–303
(Weinstock 1975) Weinstock, Nathan: Das Ende Israels? Nahostkonflikt und Geschichte des Zionismus. Herausgegeben und eingeleitet von Eike Geisel und Mario Offenburg. Berlin: Verlag Klaus Wagenbach 1975
(Weinstock 2006) Weinstock, Nathan: Das Bekenntnis ­eines ehemaligen Antizionisten. haGalil.com 2006. http://www.hagalil.com/archiv/2006/09/weinstock.htm, 03.09.2015