Der senegalesische Autor Tidiane N’Diaye über Islam und Sklaverei

»Der Schrecken der Sklaverei setzt sich bis heute fort«

Die Auswirkungen des arabomuslimischen Sklavenhandels in Afrika vom 7. bis 20. Jahrhundert lassen sich noch bis heute beobachten, sagt Tidiane N’Diaye. Der senegalesische Ökonom und Anthropologe erklärt, was die profitorientierte Menschenjagd der Araber vom Sklavenhandel der Europäer unterscheidet, welche Rolle der Islam dabei spielt und warum die Aufarbeitung nicht vorankommt.
Interview Von

Menschenrechtsorganisationen und UN-Institutionen weisen ­regelmäßig darauf hin, dass die Sklaverei in afrikanischen Ländern wie Mauretanien, Sudan und Niger bis heute fortbesteht. Der mauretanische Staat hat den Besitz von Sklaven erst 2007 unter Strafe gestellt. Sie sagen, das alles seien die Folgen des arabischen Sklavenhandels in Afrika.

Dass es zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Sudan den Versuch gab, die schwarze Bevölkerung in Darfur auszulöschen, wird Historikern in der ­Zukunft einmal völlig absurd vorkommen, ebenso der Fakt, dass im April 1996 der UN-Sondergesandte für den Sudan dem Land einen Zuwachs an Sklaverei, Sklavenhandel und Zwangsarbeit attestierte. Im Juni desselben Jahres haben zwei Journalisten der Baltimore Sun einen Artikel veröffentlicht, in dem sie beschreiben, wie sie zwei junge Sklavenmädchen freikaufen konnten. Der Schrecken der Sklaverei setzt sich bis heute so fort und wird von ethnischen Säuberungen begleitet. Saudi-Arabien hat 1962 und Maurietanien 1980 die Sklaverei abgeschafft, lange nach Tunesien und Algerien, die dies schon 1846 getan ­haben. Dennoch gibt es, was diese dunkle Seite in der Geschichte dieser Länder betrifft, keine Selbstkritik, weil die Praxis der Sklaverei vom Islam nicht untersagt wird. In der arabo­muslimischen Welt hatte eine kritische Denktradition, und erst recht eine selbstkritische, nie eine besonders privilegierte Stellung.

Wie lange dauerte der arabische Sklavenhandel und wie viele Afrikaner fielen ihm zum Opfer?

Die Arabomuslime haben die schwarzen Völker Afrikas vom 7. bis zum 20. Jahrhundert überfallen. Fast 1 000 Jahre lang waren sie die einzige fremde Macht, die diesen grauenhaften Handel betrieb, und sie haben über zehn Millionen Afrikaner deportiert, bevor die Europäer auf der Bildfläche auftauchten. Insgesamt 17 Millionen Menschen wurden versklavt, von denen die meisten aufgrund von Massenkastrationen keine Nachkommen hinterließen.

Was unterschied den Sklavenhandel der Araber von dem der Europäer?

In der tragischen Geschichte der schwarzen Völker wurden während des transatlantischen Sklavenhandels zwischen 9,6 und elf Millionen Afrikaner verschleppt. Über Brasilien, die USA und die Karibik verteilt ­leben – trotz der damals unmenschlichen Behandlung – heute mehr als 70 Millionen Menschen, die afrikanische Vorfahren haben. Das geschah, weil es keinen offenkundigen Willen gab, ein ganzes Volk zu vernichten. Die Kastration wurde nicht generell praktiziert. Das Leid, die Armut, die schlechte Entwicklung und die Jahrhunderte währende demographische Stagnation des schwarzen Kontinents sind nicht nur die Konsequenz des atlantischen Dreieckshandels – bei weitem nicht. Lange nach den Byzantinern und den Venezianern haben im 17. Jahrhundert zunächst die Engländer und die Portugiesen, später die Franzosen und die Spanier mit der Ausbeutung der afrikanischen Völker begonnen, die vor allem ökonomisch motiviert war. Damit erwuchsen für die arabischen Herrscher bei der Jagd nach Menschen und dem Handel mit Sklaven zum ersten Mal echte Konkurrenten. Obwohl man Leiden nur schwer gegeneinander aufrechnen kann und es kein Monopol auf Grausamkeit gibt, lässt sich mit Sicherheit sagen, dass der Sklavenhandel und die kriegerischen Expeditionen der Arabomuslime für Schwarzafrika über die Jahrhunderte gesehen weit verheerender waren als der transatlantische Sklavenhandel. Die Islamisierung der Schwarzafrikaner und die jihadistischen Kriege, die dies zur Folge hatte, waren eine Quelle vieler gesellschaftlicher Implosionen. Ein Beispiel: Der sudanesisch-arabische Anführer Muhammad Ahmad, der sich selbst als Mahdi (»der Rechtgeleitete«, ein vorgeblicher Nachfahre des Propheten, dem die Rolle eines Erlösers zugeschrieben wird, Anm. d. Red.) betrachtete, ­hatte auf einem Territorium, das alle Hochebenen in Afrika vom Nil bis zum Sambesi umfasst, den heiligen Krieg ausgerufen. Dabei ordnete er eine weitläufige Menschenjagd und den Verkauf aller Gefangenen an. Auf dieser riesigen Fläche, die zweimal so groß ist wie Europa, lebten im 19. Jahrhundert nach Schätzungen einiger Forschungsreisender fast 100 Millionen Menschen. Um das Ausmaß des Unheils zu begreifen, muss hinzugefügt werden, dass es, um 500 000 Menschen zu verklaven, nötig gewesen war, zwei Millionen weitere zu ermorden, die sich zur Wehr setzten oder flohen. So berichten es die Zeitzeugen. Die Geburtenrate ging damals drastisch zurück. In weniger als einem halben Jahrhundert waren die Regionen im Inneren Afrikas weiträumig ent­völkert.

Wenn wir von Kolonialismus sprechen, ist meist die Rede von den Europäern als Aggressoren. Waren die islamischen Reiche der Abbassiden, Umayyaden und Osmanen sowie die kleineren Monarchien und Sultanate, die den Sklavenhandel schon viel früher eingeführt haben, ebenfalls als Kolonisatoren tätig?

Man könnte es so ausdrücken: Diese Reiche haben die afrikanischen Ländereien nie als direktes Herrschaftsgebiet betrachtet. Sie haben zwar Millionen Menschen versklavt, aber deren Herkunftsregionen nicht verwaltet.

In Ihrem Buch »Der verschleierte Völkermord« gehen Sie ausführlich auf die Rolle der Kastration ein und heben den genozidalen Charakter dieser Reproduktionskontrolle hervor. Die Entfernung der Genitalien wurde dabei offenbar selten von den Sklavenhaltern selbst, sondern von christlichen und jüdischen Untertanen in wichtigen Sklavenumschlagsplätzen wie Bagdad oder Kairo vollzogen.

Die Araber verlangten, dass männliche Afrikaner sich einer sogenannten »Leibesoperation« unterziehen, damit diese keinen Geschlechtsverkehr mehr haben können. Dieser Eingriff war stets hochgefährlich und hatte eine beträchtliche Sterblichkeitsrate. Man kann unterscheiden zwischen den Sklaven, denen lediglich die ­Hoden abgetrennt wurden, und denen, deren sämtliche Geschlechts­organe man entfernte. Nur die Sklaven der zweiten Kategorie durften in den Harems der Herrscher als Diener arbeiten. Die anderen konnten theoretisch ihre Erektionsfähigkeit behalten, was oft zu der Legende führte, dass diese Afrikaner mit ihrer ungezügelten Sexualität viel Schaden anrichten. In einigen Passagen der »Geschichten aus Tausend und einer Nacht« spielt dieses Motiv eine Rolle.

Welche Rolle spielt der Islam bei diesen Sklavenjagden? Haben die Religionsführer und Herrscher die Sklaverei religiös oder politisch-ökonomisch gerechtfertigt?

Die Sklaverei hatte schon lange existiert, bevor der Islam sie erbte. Zwar ermahnte diese Religion die Herren zu einer größeren Mildtätigkeit gegenüber ihren Sklaven. Nichtsdestoweniger befürwortete sie die Möglichkeit, einen Menschen zum Eigentum zu erklären. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass seit längst vergessen Zeiten Judentum, Christentum, Islam und andere monotheistische Religionen allesamt die Sklaverei gebilligt haben. Als Vorwand diente immer das Gesetz der Natur oder ein vermeintlich göttliches Gebot. Was die Araber betrifft, haben sie die schlimmsten Verbrechen in Afrika begangen und auch noch geglaubt, dass sie in Harmonie mit den Grundlagen des Islam handeln. Ihr Handeln wurde begünstigt durch die damaligen Sitten und religiösen Tradi­tionen, die sie als stärker erachteten als die weltlichen Gesetze.

Welche wirtschaftliche Rolle spielte der Handel mit Afrikanern für die arabischen Herrscher?

Lassen Sie mich ein Beispiel dafür geben. Aufgrund seiner geographischen Lage war Oman mit dem Inneren der Arabischen Halbinsel, mit Persien und mit den Tälern des Euphrat verbunden. Die omanischen Sultane waren die Herrscher über die ost­afrikanische Küste und kauften bis 1856 Menschen auf dem Sklavenmarkt in Sansibar (heute ein Teil von Tansania). In ganz Ostafrika hatten sie politische und wirtschaftliche Niederlassungen, einschließlich dem heutigen Südsomalia, Djibouti, Madagaskar, den Komoren und Mosambik. Die afrikanischen Stammes­oberhäupter in diesen Orten zahlten Tribut an den Sultan und lieferten ihm Gefangene oder Zwangsarbeiter. Die omanischen Herrscher setzten in diesen Ländern Söldner aus Belutschistan oder Jemen ein, die das Zollsystem kontrollierten. Im Jahre 1812 führte Saleh ben Haramil al-Bray, ein Araber aus Muskat, Gewürznelken in Sansibar ein, ein Produkt, das eigentlich von der Insel Bourbon stammt. In dieser ­afrikanischen Region wurden alle Sklaven, die nicht verschifft wurden, in einem lokalen Zwangsarbeits­system für die Produktion von Exportgütern eingesetzt. Neben den Nelkenfeldern in Sansibar und in Pemba wurden viele andere Plan­tagen betrieben. So wurde Sansibar nicht nur der weltweit größte Erzeuger von Gewürznelken, sondern produzierte auch Reis, Kokosnüsse, ­Kartoffeln und Zuckerrohr. Zwischen 1830 und 1872 haben mehr als 700 000 Sklaven auf diesen Plantagen gearbeitet. Die arabischen Sklavenhändler, die später mit den Ressourcen handelten, wurden von ­indischen Banken finanziert. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten im Oman selbst etwa 500 000 Sklaven aus Afrika bei einer Gesamtbevölkerung von 2,2 Millionen. Die ­gesamte Landwirtschaft des Staates funktionierte nur aufgrund der Sklavenarbeit. Auf dem fruchtbaren Boden wuchsen Baumwolle, Weintrauben und Weizen. Sklaven wurden auch als Seemänner und Austern­taucher eingesetzt. In arabischen Gesellschaften wie der des Oman spielten Afrikaner eine zentrale Rolle und prägten das gesellschaftliche Leben. Die arabischen Herren hingegen konnten sich, wenn sie nicht gerade Krieg führten, der Faulheit hingeben.

In Ihrem Buch wollen Sie die These widerlegen, dass der arabische Sklavenhandel »farbenblind« gewesen, also ohne ein rassistisches Weltbild ausgekommen sei. Sie schreiben über islamische ­Gelehrte, die eine »natürliche Minderwertigkeit« der Schwarzen propagierten – lange vor den ersten europäischen Rassetheoretikern. Welche Beispiele gibt es dafür?

Als das subsaharische Afrika zu einem Hauptjagdgebiet des östlichen Sklavenhandels avancierte, wurde der schwarze Mensch aufgrund seiner Hautfarbe mit dem Dasein des Dieners identifiziert. Die Araber haben dies bequem mit ihren heiligen Schriften begründet. Sie haben mit rassistischen und religiösen Argumenten die Sklaverei gerechtfertigt, sogar von den Schwarzen, die zum Islam konvertiert waren. Der Aufstieg des transsaharischen und östlichen Sklavenhandels war unauflöslich mit Rassismus verknüpft. Obwohl schon altgriechische Denker versucht haben, den Charakter von Völkern mit den klimatischen Bedingungen zu erklären, unter denen sie leben, waren die Araber bei ihren Rassetheorien über Afrikaner am zynischsten. Lange bevor europäische Anthropologen im 19. Jahrhundert die bekannten Rassetheorien entwickelten, war Ibn Chaldun im 14. Jahrhundert einer der ersten, der über Merkmale von Menschengruppen phantasierte. In seinem universalgeschichtlichen Werk »Muqaddima« entwickelte er in der Einleitung die Idee, dass das Klima direkten Einfluss auf den Entwicklungsstand von Zivilisationen und den Volkscharakter habe. Schwarzen und Slawen wurde darin unterschiedslos ein »bestialischer Charakter« attestiert. Der syrische Geograph al-Dimashqi schrieb über die Schwarzen: »Kein göttliches Recht wurde ihnen offenbart. Kein Prophet erschien ihnen. So sind sie unfähig, Vorstellungen von Gebot und Verbot, von Verlangen und Abstinenz zu begreifen. Ihre Mentalität ähnelt der von Tieren. Die Unterwerfung der Völker des Sudan durch ihre Führer und Könige ist nur möglich durch das Gesetz und die Regeln, die ihnen so auferlegt werden wie den Tieren.«

In vielen arabischen Staaten, aber auch im Iran und der Türkei leben noch heute Nachfahren von Sklaven sowie afrikanische Einwanderer. Wie sieht ihre soziale Stellung aus?

Obwohl sie offiziell »politische Solidarität« genießen und oft die gleiche Religion haben, klagen Immigranten aus Schwarzafrika in Libyen, Marokko und Algerien oft darüber, dass sie von der Gesellschaft verachtet, schamlos ausgebeutet und brutal behandelt werden. Generell korrespondiert in nordafrikanischen Gesellschaften die Unterscheidung zwischen Sklaven und freien Menschen mit der Hautfarbe: Sklaven – und deren Nachfahren – sind schwarz, Nichtsklaven sind weiß. In der arabo-muslimischen Welt haben nur wenige Schwarze Zugang zu verantwortungsvollen Posten im öffentlichen Dienst. Wegen ihres früheren Status und ihrer Hautfarbe sind sie de facto dazu verdammt, in einer minderwertigen rechtlichen Position zu verharren. Diese Situation hat ihre Wurzeln in der Sklaverei. Das erklärt zumindest den Rassismus und die Geringschätzung, mit der Schwarze in diesen Gesellschaften immer noch belastet sind. Dennoch sprechen viele Araber immer noch von einer toleranten und humanistischen Philosophie des Islam, die ihre Völker – im Zuge ­einer verheerenden Eroberung – den Afrikanern gebracht hätten.

Die Sklaverei wurde im Osmanischen Reich und in Saudi-Arabien erst auf Druck westlicher Mächte wie Frankreich und Großbritannien allmählich abgeschafft. Existierten in diesen Sklavenhalterstaaten eigene Abolitionismus-Bewegungen?

Während es im Westen Organisationen gab, die sich für die Abschaffung des transatlantischen und später des transsaharischen Sklavenhandels einsetzten, finden sich keine Spuren von ähnlichen Initiativen in der arabomuslimischen Welt – geschweige denn eine spätere Reue. Da die Sklaverei durch den Islam befürwortet und institutionalisiert wurde, wäre es für viele Muslime unfromm gewesen, diese Praxis in Frage zu stellen. Der Historiker Bernard Lewis schrieb einmal: »Die Sklaverei im Land des ­Islam bleibt ein finsteres und hochsensibles Thema. Ihre bloße Erwähnung wird oft als ein Zeichen feindseliger Absichten verstanden.« Diese Schande, die Afrika auferlegt wurde, haben arabische Intellektuelle noch immer nicht thematisiert. Während Männer wie David Livingstone (Anm. d. Verf.: schottischer Missionar im 19. Jahrhundert) und Charles Lavigerie (katholischer Kardinal aus Frankreich) Zuversicht über die Zukunft der Afrikaner ausdrückten, wurden sie von den Arabern als auf ewig untergeordnet beschrieben. Das erklärt auch, warum die Bewegung zur Abschaffung der Sklaverei als eine westliche Idee und sogar als »kultureller Kolonialismus« gebrandmarkt wurde.

Sie kritisieren, dass in den arabisch-muslimischen Ländern eine Aufarbeitung dieser Epoche fehle. Was sollte passieren?

Zunächst darf man es nicht vermeiden, diesen jahrhundertelangen Menschenhandel mit seinen Massakern und den Massenkastrationen als den Völkermord zu bezeichnen, der er ist. In Afrika und den arabischen Staaten würden viele gerne den Schleier des Vergessens darüber legen, oft aus einer falsch verstanden politisch-religiösen Solidarität heraus. Hinter dem Rücken des Westens hat man es sich mit dem »Stockholm-Syndrom des Afrikaners« schön eingerichtet. Es scheint, als wären die Nachfahren der Opfer zu Schuldnern, Freunden und Unterstützern der Nachfahren der Täter geworden, über die man nichts Schlechtes sagen möchte. Man hat einen unausgesprochenen Pakt geschlossen, der in einer Leugnung dieser Gräuel resultiert. Dieses selektive Schweigen über die Verbrechen an den Schwarzen und ihre Relativierung, um sich einzig auf den transatlantischen Sklavenhandel zu konzentrieren, zementiert die Erzählung von der vermeintlich »arabisch-afrikanischen Solidarität der Opfer« des westlichen Kolonialismus. Für Wissenschaftler und Histo­riker in diesen Ländern ist es an der Zeit, auf diese dunkle Seite unserer gemeinsam Geschichte zu blicken. Ohne eine ehrliche und offizielle Anerkennung dieser Tatsachen kann keine Lehre aus ihnen gezogen werden.

Sie leben und arbeiten in Senegal. Gibt es dort Stimmen, die An­erkennung oder Reparations­zahlungen fordern? In einigen afrikanischen Ländern werden ja ­Ansprüche gegen die früheren europäischen Kolonialherren ­erhoben.

Was den Senegal betrifft, so hat der Staat einen nationalen Tag des Gedenkens an den Widerstand gegen den Sklavenhandel eingeführt. Am 27. April 2010 verabschiedete der senegalesische Senat eine Erklärung, die jegliche Form von Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschheit verurteilt. Der Senegal ist das erste Land Afrikas, das diese Charakterisierung rechtlich kodifiziert hat. Der Tag demonstriert, wie wichtig Auf­klärung und die Pflicht zur Erinnerung sind. Für den Kampf gegen Ausbeutung und Rassismus und für den Völkerdialog ist das alles notwendig. Die Forderung nach Reparationszahlungen oder Reue waren ­allerdings kein Teil dieser Geste. Das Interview wurde von Marcus Latton per E-Mail geführt und aus dem Französischen übersetzt. Redaktionelle Anmerkungen stehen in Klammern.