Homestory #31

Wie jedes Jahr plant die Redaktion Ihrer Lieblingszeitung die Verlängerung der spärlichen Sommermonate durch einen Auslandsaufenthalt. Und wie immer haben wir Sie an dieser Stelle behutsam Woche für Woche an den Ort des Geschehens herangeführt. Nun ist es so weit, Sie können das Geheimnis lüften. Zunächst möchten wir verraten, dass wir in ein europäisches Land reisen werden. Trotz seines zweifelhaften Rufs und seiner Außen­seiterposition haben wir viel Spannendes über dieses Land gehört. »Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen, sich in die Krisenvorsorgeliste einzutragen, um in einem Notfall eine schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen«, heißt es beim Auswärtigen Amt (AA) in Berlin. Was das wohl zu bedeuten hat? Nachdem wir bereits vor Monaten die Botschaft des Landes auf­gesucht haben, versicherte man uns, es bestehe keinerlei Gefahr für Leib und Leben. Das Wetter sei gut und der Schnaps günstig. Allein: »Der Zustand vieler Straßen (...) ist unbefriedigend. Daher ist auch für relativ kurze Strecken mit längerer Reisedauer zu rechnen; ­kleinere Straßen sind oft nur mit Geländewagen passierbar«, informiert das AA. Wir haben uns daher auch dieses Jahr für eine schlechte CO2-Bilanz entschieden und werden uns per Flugzeug an unseren Arbeitsort begeben. Die Koffer werden wir bald schon ­packen. Eine redaktionsinterne Checkliste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit: Perso, Führerschein, Wörterbuch, Ohrenstöpsel, Laptop, USB-Stick, Festplatte, Handy, Aufnahmegerät, Kamera, Steckerleiste, Gaffatape, Valium, Aspirin, Allergietabletten, Tabak, Zahnbürste, Duschzeug, Sonnencreme, EC-Karte, Badesachen, Sonnenbrille, Sonnenhut, Unterwäsche, T-Shirts, kurze Hose, lange Hose, Kleidchen, Flipflops, Wanderschuhe, Tanzschuhe, Sneakers, Sandalen und Ersatzsandalen. Ach ja, alles können wir natürlich nicht mitnehmen. Denn das AA verrät uns auch, dass »die Einfuhr von Drogen, Waffen und pornographischem Schriftgut« verboten sind. Na, haben Sie es erraten? Wenn nicht, schauen Sie auf Seite 20.