Rassistische Übergriffe

Deutsches Haus

Wie die Berliner Polizei berichtete, hielt ein Fahrer mit seinem Reisebus am Abend des 20. April im Bezirk Mitte, um seine Fahrgäste einsteigen zu lassen. Zwei Männer kamen hinzu und beleidigten ihn auf rassistische Weise. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Am Vormittag desselben Tags ging den ­Informationen der Berliner Polizei zufolge eine Mutter mit ihrem dreijährigen Sohn im Bezirk Tempelhof-Schöneberg spazieren. Das Kind aß dabei ein Schokoladenei. Zwei unbekannte ältere Frauen liefen an den beiden vorbei, betrachteten angewidert das Kind und beschimpften es auf rassistische Weise. Die Mutter verständigte anschließend die Polizei. Wie die FAZ am 20. April berichtete, befand sich eine koreanische Videobloggerin in einem Restaurant in Berlin, um live von dort zu berichten, als sich zwei Deutsche neben sie setzten. Kurz darauf verengten die Männer ihre Augen mit den Fingern zu Schlitzen und äfften die Koreanerin nach. Die Frau wies die beiden darauf hin, dass ihr Verhalten rassistisch sei, und forderte sie auf, den Tisch zu verlassen. Die Männer kamen dieser Aufforderung nach. Das Video von dem Vorfall verzeichnete auf Twitter und der Streaming-Plattform Twitch mehr als zwei Millionen Auf­rufe.

Einem Bericht des Merkur vom 19. April zufolge verurteilte das Münchner Amtsgericht (Bayern) zwei Männer zu Bewährungsstrafen und einen dritten Angeklagten zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten. Die drei Männer hatten im Juni 2018 am S-Bahnhof ­Ismaning zwei Eritreer zunächst auf rassistische Weise beleidigt und dann mit Schlägen und Tritten traktiert, auch als diese bereits am Boden lagen. Die Staatsanwaltschaft bezeichnete die Attacke als »potentiell lebensgefährlich«.

Während des Fußballspiels der U-23-Mannschaft von Hannover 96 (Niedersachsen) gegen den VfB Lübeck am 17. April beschimpften Anhänger der Gastmannschaft einen Hannoveraner Spieler wegen seiner Hautfarbe auf rassistische Weise. Wie aus einem Bericht der Rheinischen Post hervorgeht, bezeichneten sie ihn unter anderem als »Affen«. Hannover 96 hat den Vorfall beim Norddeutschen Fußballverband angezeigt und die Einleitung eines Sportgerichtsverfahrens gefordert.