Linke Identitätspolitik

Auch du darfst Opfer sein

Im Internet erfinden sich Menschen ständig neue Geschlechter und sexuelle Orientierungen, um ihren Leiden Sinn zu geben. Der neueste Schrei ist »Aromantik«: Wer keine romantischen Gefühle empfindet, gehört nun auch zu einer diskriminierten Gruppe.

Das Ringen und die Konkurrenz um »Sichtbarkeit« dominiert seit einigen Jahren den Aktivismus von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intersexuellen (LSBTI). So wurde in jüngster Zeit beispielsweise ein Mangel an lesbischer Sichtbarkeit beklagt oder Schwulen unterstellt, dass ihre Sichtbarkeit zu Lasten migrantischer Menschen gehe, beispielsweise bei Kiss-ins in Bezirken wie Berlin-Kreuzberg. Doch das sind nicht die einzigen sexuellen Minderheiten, die Sichtbarkeit einfordern. Bereits 2015 veröffentlichte die Seite queer.de einen Gastbeitrag von Irina Brüning, die sich im Verein »AktivistA« für die Sichtbarmachung der Gruppe der Asexuellen engagiert. Denn Brüning zufolge ist zu wenig über Asexualität bekannt und dieser Umstand erschwere betroffenen Personen die Entwicklung eines positiven Selbstbilds.

Es zeigt sich deutlich, dass es vor allem kommerzialisierte und verkitschte Vorstellungen sind, die unter Romantik verstanden und abgelehnt werden. 

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