Arafats Hafen

Noch vor kurzem  ließ Palermos Bürgermeister Leoluca Orlando die Aquarius in Palermo einlaufen, ein Schiff voller Flüchtlinge, das nach dem Willen der neuen italienischen Regierung eigentlich nicht hätte in Italien anlanden dürfen. Dafür bekam er Lob und Zuspruch von all jenen Italienern, die sich in Gegnerschaft zu dem harten Kurs von Innenminister Salvini befinden.

Wenige Wochen später dann begrüßte Orlanda ganz andere Schiffe: Die neue „Freedom Flotilla“ nach Gaza, die nach Vorbild der Mavi Marmara die israelische Seeblockade brechen will. An Bord befindet sich ein recht buntes „Who is Who“ der internationalen Palästinasolidarität.

Der Bürgermeister zeigte sich von der Aktion so begeistert, dass er gleich einen Teil des Hafens nach dem verblichenen Yassir Arafat benannte:

“Mayor Orlando said the international community’s silence on the oppression of Palestinians was a “time of terrible shame”.

“I’ve decided to dedicate the sea front of Palermo… to Yasser Arafat,” he said. (…)

Mayor Orlando formally invited the Freedom Flotilla Coalition to base itself in Palermo in future years to prepare for the final leg of the sail to Gaza.”

Es bedarf keiner weiteren großen Erklärungen, welche Art Statements die Teilnehmer dieser „Freedom Flotilla“ im Vorfeld abgegeben haben. Selbstredend findet sich kein Wort der Kritik an der Hamas, einzig unter israelischen Sanktionen und Einfuhrbeschränkungen leide die Bevölkerung Gazas, die Blockade Ägypten wird ebenfalls nicht erwähnt. Es ist eine weitere reine Propagandaveranstaltung, die einzig auf Delegitimierung Israels zielt, wie sämtliche Gaza-Flotillas zuvor auch.

Eine Solidarität mit Flüchtlingen, die Kumpanei mit der Hamas und Hass auf Israel nicht im Programm hätte, scheint dieser Tage in Europa ein schwieriges Unterfangen. Umso leichter ist es für Salvini und die Seinen sich als die wahren Freunde Israels zu gerieren.