Samstag, 15.12.2018 / 21:02 Uhr

Neue Proteste in Bagdad und Basra

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Sie waren angekündigt, sollte sich die Regierungsbildung in Bagdad weiter verzögern: Neue Proteste.

Sowohl in der irakischen Haupstadt als auch in Basra gingen wieder tausende auf die Strasse, wobei es im Süden zu Ausschreitungen kam, so wurde etwa eine Moschee in der Nähe des Sizes der Provinzregierung in Brand gesteckt.

Wie schon in den Monaten vor der letzten Wahl fordeten die Demonstranten bessere Dienstleistungen und ein Ende der endemischen Korruption.

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In Bagdad hatte Muqtada al Sadr, dessen Koalition mit den Kommunisten die meisten Stimmen auf sich vereinigen konnte, zu den Demonstrationen aufgerufen. Sadr nutzt die Straße regelmäßig um so seinen Forderungen Ausdruck zu verleihen.

Lautstark wurde einmal mehr auch äußere Einmischung in die Angelegenheiten des Irak kritisiert, wobei hier ganz besonders das Nachbarland Iran gemeint ist:

Protesters also demanded that the government be free from external influence. 

“Our decisions are Iraqi and our neighbors are our friends, not leaders” was a common slogan at the demonstration.

An elderly protester expressed worry that neighboring countries were trying to intervene in Iraq’s affairs, saying, “The government has to be 100 percent Iraqi and the neighboring countries should not intervene in the formation of the government.”

Klar dürfte damit sein, dass sollte sich die Regierungsbildung im Irak weiter hinauszögern, bald wieder regelmäßige Freitagsdemonstrationen stattfinden werden.