Mittwoch, 26.12.2018 / 19:41 Uhr

Sudan: 'Hurriya', 'Das Regime muss fallen'

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Der sog. arabische Frühling tot? Nein, es geht weiter. Diesmal im Sudan:

"Huriya" - "Freiheit" skandieren Hunderte Demonstranten, die durch die sudanesische Hauptstadt Khartum ziehen. Und weiter: "Revolution ist der einzige Weg."

Es wird eng für Sudans herrschenden Diktator Omar al-Baschir. Seit einer Woche flammen überall im Land immer wieder Proteste gegen die Regierung auf. Ausgelöst wurden sie durch eine Verdreifachung des Brotpreises. Für die Menschen im Sudan, das mit einem pro-Kopf Einkommen von 4500 US-Dollar im Jahr nach dem Jemen das ärmste Land der arabischen Welt ist, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. (...)

Als Folge der Proteste hat die Regierung bereits am Samstag 13 Oppositionspolitiker festnehmen lassen und verbreitet Verschwörungstheorien. Ein Sprecher des Präsidenten behauptete auf einer Pressekonferenz, dass die Opposition von Israel unterstützt werde, um den Sudan ins Chaos zu stürzen.

Immer häufiger kommt es bei den Protesten zu tödlichen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften. Mindestens 20 Menschen sollen bisher gestorben sein. Weil sich die Lage von Tag zu Tag zuspitzt, sah sich al-Baschir am Montagabend dazu genötigt, weitreichende Reformen anzukündigen, die den "Menschen ein ordentliches Leben ermöglichen." (...)

Die Zweifel wachsen, dass al-Baschir sich an der Macht wird halten können. Der im Exil in Kairo lebende Oppositionspolitiker Ali Mahmoud Hassanin sagt, seine Partei bereite sich jetzt auf einen Machtwechsel im Sudan vor. Er gehe davon aus, dass die Polizei und die Armee zum Volk überlaufen werden. Dann wollen er und andere Oppositionelle in das Land zurückkehren. "Wir haben bereits neue, demokratische Strukturen für unser Land entworfen. Die wir dann schnell umsetzen wollen, um ein Chaos zu vermeiden."