Thomas von der Osten-Sacken

Der Vorwurf ist keineswegs neu, sondern wird seit Jahren gegen PKK und ihre syrische Schwesterorganisation PYD erhoben: Sie rekrutierten zwangsweise Kindersoldaten. 2015 wurde sie dehalb ausdrücklich auch von der entsprechenden UN-Behörde kritisiert.

Einiges hat sich in den letzten Jahren geändert am Golf. Vor zwanzig Jahren saßen die größten Unterstützer der Taliban noch in den Arabischen Emiraten und Saudi Arabien, heute ist es das mit ihnen über Kreuz liegende Katar, das sich in Afghanistan profiliert.

In den anderen Golfstaaten verfolgt man die Entwicklung dagegen mit wachsender Panik, schließlich setzt man seit langem nicht mehr auf die islamische oder gar jihadistische Karte sondern unterstützt vor allem In Nordafrika so ungefähr jeden Akteur, der die Muslimbrüder unterdrückt oder schwächt.

Viel wurde heute über den zwanzigsten Jahrestag von 9/11 geschrieben, den, wer hätte sich dies noch vor sechs Monaten vorzustellen vermögen, die Taliban als Regierende in Kabul begehen,

Auch wenn man vorsichtig sein sollte, wenn Parteien in der Region als liberal bezeichnet werden, so ist doch klar, dass sich auch bei diesen Wahlen ein recht klarer Trend durchsetzt: In Nordafrika und dem Nahen Osten befindet sich der Stern der Islamisten am Sinken:

f
Quelle: BBC

 

Ein paar Meldung aus Afghanistan, wo nun eine illegitime Regierung an der Macht ist, deren Mitglieder auf allerlei Fahndungslisten stehen.

1. Meldung:

Auf den Twitter Accounts aus dem Panjshir Tal, wo sich der bewaffnete Widerstand gegen die Taliban organisiert werden

Ausgerechnet Pakistan hat sich der deutsche Außenminister ausgesucht, um der Welt Lehren aus der Geschichte zu präsentieren. Grund für einen offenen Brief.

 

Sehr geehrter Herr Bundesaußenminister Heiko Maas,

ich hoffe, dies ist ein letzter offener Brief, den ich Ihnen schreibe.

Eine Grafik, was den Taliban so durch die Kapitulation westlicher Truppen und der afghanischen Armee an Waffen in die Hände gefallen ist. 

w

 

g
Bin Laden als Freiheitskämpfer, Washington Post aus dem Dezember 1993

 

Recht kurzfristig wurde ich von der Gruppe "Emanzipation und Frieden" gebeten, ein paar Gedanken und erste Einschätzungen zu dem Afghanistan Desaster vorzutragen,

Wer mag, kann sie hier als Podcast anhören.

Im unwegsamen Panjshir Tal nördlich von Kabul organisiert sich nicht nur Widerstand gegen die Taliban, sondern dort sitzt, der gültigen afghanischen Verfassung zufolge, auch die legitime Regierung. Denn Vizepräsident Amrullah Saleh ist, anders als sein Vorgesetzter, nicht außer Landes geflohen.

In Afghanistan ging es nie um "Western Style Democracy" und US-Militärs sind überzeugt, das Desaster hätte nie so kommen müssen, wie es kam. 

 

Ich werde in letzter Zeit häufig gefragt, wie und wem man wegen Afghanistan spenden soll.

Ich kann es momentan nicht wirklich sagen. Es kursieren so viele Aufrufe, von denen ich sehr viele für entweder Beutelschneiderei oder nicht seriös halte.

Man muss auch nicht SOFORT spenden. Dieser Konflikt und das Elend werden bleiben und eher sehr bald in Vergessenheit geraten, wie so viele Katastrophen zuvor. (Wer denkt heute z. B. noch an Jesidinnen und Jesiden?).