1968
Ausgabe #

Happy Birthday ´68!

Ho, Ho, hoch die Faust. Die Achtundsechziger trugen dazu bei, dass die westdeutsche Gesellschaft liberaler und demokratischer wurde. Studierende, Frauen, Schwule und Lehrlinge meldeten sich zu Wort und forderten ihre Rechte ein. Die Wortführer der Revolte wurden zu Ikonen. Doch wie revolutionär waren die Revoluzzer von damals wirklich? Gibt es zum 50. Geburtstag ein rauschendes Fest mit Drogen, lauter Musik und freier Liebe?

Im dschungel läuft:

»Dreck vom Westen«. Viele deutsche Revolutionäre hatten Probleme mit Rockmusik, »Je-je-je« und Frank Zappa.

Thema

Jörg SundermeierWas wäre heute aus Rudi Dutschke geworden?
Ulrike HeiderDie sexuelle Revolution ist stehengeblieben
Olaf KistenmacherDer Brandanschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde München im Jahr 1970
Rainer Trampert1968 lässt sich nicht historisieren

Inland

Dominik KleinKen Jebsen, der Antisemitismus und die Linkspartei
Alexander NabertDie Kritik an »importiertem« Judenhass ist verlogen
Marek WinterDer Brandenburger NSU-Untersuchungsausschuss kommt nur schleppend voran
Viola NordsieckDer Fall Kristina Hänel und das Werbeverbot für Abtreibungen bringt auch die Debatte über den Paragraphen 218 wieder in Gang
Jan TölvaPanzerwagen, Sturmgewehre, Taser – die Polizei rüstet weiter auf
Felix KlopotekDie Aktualität von Johannes Agnolis »Transformation der Demokratie«
Stefan Dietl1968 war auch das Jahr der Lehrlingsbewegung

Reportage

Knut HenkelOrganisationen von Betroffenen helfen Opfern von Säureattentaten in Kolumbien

Ausland

Volker WeißDie österreichische Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ lässt rechte Herzen höher schlagen
Moritz WichmannIn den USA wurde die Netzneutralität abgeschafft
Jan KeetmanErklärungen gegen Israel sollen die türkische Bevölkerung an die Regierung binden
Michael HeinDie rechte bulgarische Regierung hat ambitionierte Pläne für ihre am 1. Januar beginnende EU-Ratspräsidentschaft
Ute WeinmannIn den »Volksrepubliken« in der Ostukraine nehmen die Konflikte zu
Anton LandgrafDer Prozess des britischen EU-Austritts ist von Widersprüchen geprägt
Timo DorschDas Massaker an mexikanischen Studierenden von 1968

Seite 16

Enno ParkWas Hippies und Hacker gemeinsam haben

Interview

Carl MelchersJudith Levine, Autorin, im Gespräch über Erfolge und Gefahren der »Me too«-Kampagne

Disko

Michael PivnikDie 68er liebten die Liebe. Heute wird sie eher überschätzt
Stine MeyerWeniger Obsession, mehr amour fou. Ein Pladoyer für die Liebe

Antifa

Richard GebhardtDie deutsche Rechte hat ein zwiespältiges Verhältnis zu 1968

dschungel

Sabine Küper-BüschDie Türkei in den Sechzigern und Siebzigern: zwischen Militärputschen und Studentenprotesten
Wolfgang FarkasAchim Bergmann und Eva Mair-Holmes im Gespräch über die Geschichte des Indie-Labels Trikont
Uli KrugEine Erinnerung an die Internationalen Essener Songtage und ein desaströses Konzert der Mothers of Invention im Berliner Sportpalast
Georg SeeßlenHorst Mahler: die Psychopathologie des Postfaschismus
Wolfgang PohrtDaniel Cohn-Bendits Buch »Wir haben sie so geliebt, die Revolution«
Magnus KlaueDas Buch »Die Jahre« von Annie Ernaux
Leo FischerGastbeitrag von Leo Fischer, der diese Woche wie Thomas Schmid klingt, ehemaliger Chefredakteur der »Welt« und Ex-Sponti
Heike Karen RungeAgit 833. Bewegung, Revolte, Underground in Westberlin 1969–1972

Sport

Martin KraussDie Sportlerproteste bei den Olympischen Sommerspielen in Mexiko-Stadt 1968
Bernhard TorschMissbrauchskandal im österreichischen Skisport

Hotspot

Liselotte KreuzAchtundsechziger an der Schule
Nicole TomasekSebastián Piñera wird zum zweiten Mal Präsident Chiles
Peter NowakSmall Talk mit der kambodschanischen Oppositionellen Kanha Chhun