Interview

»Die Situation ist komplexer als während der zweiten Intifada«
2017/03 Harel Chorev Halewa über die Nutzung sozialer Medien in der palästinensischen Gesellschaft, antiisraelische Propaganda und Gewalt

»Die Situation ist komplexer als während der zweiten Intifada«

Dr. Harel Chorev Halewa ist Historiker und Vorsitzender des »Middle Eastern Network Analysis Desk« des »Moshe Dayan Center for Middle Eastern Studies« an der Universität Tel Aviv. Er erforscht den Einfluss informeller Netzwerke in der palästinensischen Gesellschaft. Sein erstes Buch »Networks of Power in Palestine: Family, Society and Politics since the Nineteenth Century« wird in diesem Jahr erscheinen.
Simon Schaupp, Soziologe, über Self-Tracking
2017/02 Simon Schaupp, Soziologe, über Self-Tracking

»Eine Verlagerung der Verantwortung vom Staat zum Individuum«

Simon Schaupp ist Soziologe und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Munich Center for Technology in Society der Technischen Universität München. Derzeit forscht er zu den Machtwirkungen digitaler Prozesssteuerungstechnologien in der »Industrie 4.0«. Im Oktober 2016 erschien sein Buch »Digitale Selbstüberwachung. Self-Tracking im kybernetischen Kapitalismus« im Verlag Graswurzelrevolution. Am 13. Januar stellt er in Berlin ab 19 Uhr das Buch im FAU-Gewerkschaftslokal in der Grünthaler Straße 23 vor.
2016/51 im Gespräch mit Aydın Engin, Kolumnist von »Cumhuriyet«, über die Verfolgung von Journalisten in der Türkei

»Eine demokratische Türkei liegt momentan in weiter Ferne«

Aydın Engin ist Kolumnist, Theaterautor und Mitbegründer der linksliberalen Online-Plattform t24.com. Derzeit arbeitet der 75jährige für die Tageszeitung »Cumhuriyet«, eine der letzten oppositionellen Zeitungen in der Türkei. Im Rahmen der Verhaftungswelle gegen Oppositionelle im November kam auch Engin in Untersuchungshaft, wegen angeblicher Unterstützung des Predigers Fethullah Gülen sowie der kurdischen Arbeiterpartei PKK.
2016/50 im Gespräch mit Maryam Namazie, Sprecherin des Council of Ex-Muslims of Britain, über Linke, Religion und Kritik am Islam

»Minderheiten sind keine homogenen Gemeinschaften«

Als Sprecherin der britischen Ex-Muslime kämpft Maryam Namazie für Menschenrechte und Atheismus. Im Zuge der Debatte um die Mohammed-Karikaturen und nach dem Anschlag auf »Charlie Hebdo« verstärkte sie ihr Engagement gegen den politischen Islam. In der Studie »Siding with the Oppressor: The Pro-Islamist Left« beschreibt Namazie die autoritäre Querfront.
2016/49 im Gespräch mit Frigga Haug, Soziologin

»Geschlechter­verhältnisse sind selbst Produktions­verhältnisse«

Seit etwa 40 Jahren versucht die Soziologin und Philosophin Frigga Haug, Marxismus und Feminismus zu vereinen – zunächst in der 68er- und der Frauen­bewegung ­sowie später als Soziologieprofessorin in Hamburg, als Mitherausgeberin der Zeitschrift »Das ­Argument« und als Redakteurin des »Historisch-kritischen Wörterbuchs des Marxismus«. Anfang Oktober nahm sie an der zweiten »Marxistisch-Feministischen Konferenz« in Wien teil.

2016/47 im Gespräch mit Tony Norfield, Autor und ehemaliger Bankberater in London, über die Folgen eines britischen EU-Austritts

»Der nächste Schritt ist verstärkter Nationalismus«

Tony Norfield hat 20 Jahre lang als Berater für Banken in London gearbeitet. Sein in diesem Jahr erschienenes Buch »The City: London and the Global Power of Finance« wird intensiv diskutiert und ist für den »Deutscher Memorial Prize« nominiert. Norfield bloggt auf economicsofimperialism.blogspot.de

2016/46 Manuel Müller im Gespräch über Arbeitskämpfe an deutschen Universitäten

»Ein Streik ist noch nicht revolutionär«

Manuel Müller studiert im 12. Semester Medizin und engagiert sich bei den Kritischen Medizinerinnen und Medizinern. Er ist Pressesprecher der Hochschulgewerkschaft »unterbau«, deren Gründungskongress vom 18. bis 20. November an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main stattfindet.

2016/45 Bärbel Schönafinger im Gespräch über die Arbeitskämpfe im Logistikbereich in Italien

»Wer krank ist, wird entlassen«

Bärbel Schönafinger ist Redakteurin bei ­labournet.tv, einer Internet-Plattform für Filme aus der Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung. Die Gruppe ist auf der Suche nach Fördermitgliedern.

2016/44 Jephta Nguherimo im Gespräch über die Verhandlungen zwischen Deutschland und Namibia zum Völkermord an den Herero und Nama

»Wir brauchen eine ehrliche Anerkennung des Völkermords«

Jephta Nguherimo lebt in Washington, D.C., und ist Mitbegründer des Ovaherero/Mbanderu and Nama Genocide Institute (ONGI) in den USA. Er beteiligte sich an der Organisation der ersten transnationalen Konferenz zum deutschen Völkermord an den Ovaherero und Nama mit dem Titel »Restorative Justice after Genocide«, die Mitte Oktober in Berlin stattfand. Mit der "Jungle World" sprach er über die Verhandlungen zwischen Deutschland und Namibia zum Völkermord an den Herero und Nama.