Interview

2016/43 Khaled Abu Toameh über die Situation in den palästinensischen Gebieten

»Das palästinensische Narrativ muss sich ändern«

Khaled Abu Toameh, geboren 1963, wuchs in Baqa ­al-Gharbiyye nahe Haifa auf. Er arbeitet seit 30 Jahren als Journalist und Dozent, produziert Dokumentar­filme für internationale Sender und schreibt unter anderem für die »Jerusalem Post« und das Gatestone Institute. Bekannt wurde er vor allem als profilierter Kritiker der palästinensischen Autonomiebehörde. Facebook sperrte 2013 nach der Veröffentlichung eines kritischen Artikels Abu Toamehs Account, dies wurde später zurückgenommen und als Fehler bezeichnet.

2016/41 Julien Klener im Gespräch über die Zukunft der Juden in Belgien

»Man weiß, wo die Koffer liegen«

Der Sprachwissenschaftler Julien Klener war 15 Jahre lang Präsident des Consistoire Central Israélite de Belgique (CCIB). Als Kleinkind überlebte er die deutsche Besatzung in einem Versteck.

2016/39 Berna Kurnaz über die islamistische Radikalisierung junger Menschen

»Das enge und exklusive Wertekorsett scheint attraktiv«

Berna Kurnaz ist Mitarbeiterin des Beratungsnetzwerks Kitab in Bremen. Dieses berät Eltern und Angehörige von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie Lehrkräfte und Sozialarbeiter, die fürchten, dass sich die jungen Menschen islamistischen Organisationen zuwenden.

2016/38 Carlos Ramos über die libertäre Revolution vor 80 Jahren in Spanien und basisdemokratische Bewegungen heute

»Der spanische Anarchismus war sehr pragmatisch«

Carlos Ramos kam Ende der sechziger Jahre zum Anarchismus. Heute ist er Mitglied der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CGT und Archivar der Salvador-Seguí-Stiftung für libertäre Studien. In Madrid ist er in der basisdemokratischen Bewegung 15M aktiv.

2016/37 Mithu Melanie Sanyal im Gespräch über den gesellschaftlichen Umgang mit Vergewaltigung und Opferrollen:

»Die Ehre der Frau wurde in ihrem Körper verortet«

Mithu Melanie Sanyal ist Kulturwissenschaftlerin,
Autorin und Journalistin. In ihrem im August bei Edition Nautilus erschienenen neusten Buch »Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens« analysiert sie den gesellschaftlichen Umgang mit Vergewaltigung, dessen historischen Hintergrund und die Geschlechterverhältnisse.

2016/36 Antonia Lerch und Benno Trautmann über das Revival ihres Films »Der Umsetzer«

»Wir waren die ersten Mitstreiter«

Antonia Lerch und Benno Trautmann drehten vor 40 Jahren den Film »Der Umsetzer«. Er behandelt die Vertreibung von Mietern aus den Westberliner Stadtteilen Wedding und Kreuzberg. 1976 hatte er Premiere, erregte einiges Aufsehen und gewann diverse Preise. 40 Jahre später wurde er wiederentdeckt.

2016/35 Mimoun Azizi im Gespräch über die deutsche Politik gegenüber den Islamverbänden

»Die liberalen Kräfte schaffen es nicht, zu kooperieren«

Mimoun Azizi ist Neurologe, Psychiater und Soziologe. Zudem veröffentlichte er mehrere Bücher über den Islam. Seit Jahren beschäftigt er sich mit der psychiatrischen Versorgung von muslimischen Patienten. Als Kolumnist beim Meinungsblog »Tichys Einblick« kritisiert er die Rolle der etablierten Islamverbände in Deutschland.

2016/34 Sarah Speck im Gespräch über Familienernährerinnen, Wäschewaschen und Yoga

»Doppelbelastung erscheint als das Problem der Frau«

Sarah Speck arbeitet am Frankfurter Institut für Sozialforschung. Dort forscht sie zum Wandel der Geschlechterordnung. Gemeinsam mit Cornelia Koppetsch verfasste sie 2015 die Studie »Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist – Geschlechterkonflikte in Krisenzeiten«. ­Sarah Speck ist Mitglied des Herausgeberinnenkollektivs »Kitchen Politics« und seit vielen Jahren in feministischen Zusammenhängen aktiv.

2016/33 Carlos Vainer im Gespräch über die Olympischen Spiele und deren sozioökonomische Auswirkung

»Es ist wie bei Robin Hood – nur umgekehrt«

Carlos Vainer ist ein brasilianischer Urbanist, Ökonom und Soziologe. Er leitet das Institut für Stadtplanung an der Bundesstaatlichen Universität von Rio de Janeiro (UFRJ), das unter anderem zu den sozioökonomischen Auswirkungen von Megavevents wie der Fußballweltmeisterschaft oder den Olympischen Spielen forscht. Vainer ist Autor mehrerer Bücher und einer der schärfsten Kritiker von sportlichen Großveranstaltungen als Motor neoliberaler Stadtpolitik.