»Machbar ist alles!«

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Wer die steigenden Gas- und Ölpreise nicht bezahlen kann, aber trotzdem künftig nicht frieren will, beginnt, sich nach Alternativen umzusehen. Wie wär’s mit dem ­guten alten Kachelofen? Ein Gespräch mit dem Kachel­ofenbaumeister Erik Paszow aus Berlin-Kreuzberg.

Gibt es den Trend zum Kachelofen?

Ja, auf jeden Fall, vor allen Dingen seit Mitte letzten Jahres, seit der Erhöhung der Energiepreise.

Rekrutiert sich die Kundschaft aus allen Gesellschaftsschichten, oder ist sie sehr speziell?

Das Interesse zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten durch, wobei es je nach Modell des Ofens entsprechend variiert, sag ich mal. Ab 800 Euro geht das los. In Baumärkten ist es natürlich eine andere Preisklasse. Nach oben ist Open End. Sagen wir mal, der Durchschnittspreis für eine vernünftige Kachelofenanlage liegt so zwischen 5 000 und 8 000 Euro.

Wieviel spart man denn im Vergleich zu einer Gasheizung?

Das ist bei jedem anders. Der eine macht den Ofen zweimal im Jahr an, aber wer wirklich einen Spareffekt haben will, der macht so ein Gerät täglich an.

Wo liegt Ihrer Meinung nach der Vorteil zu einer normalen Heizung, abgesehen von den Energiekosten?

Im gesunden Raumklima. Denn der Kachelofen hat ja zu 70 Prozent Strahlungswärme und verbessert dadurch natürlich das Raumklima, im Gegensatz zu einer normalen Heizung. Die hat ja einen sehr hohen konvektiven Anteil. Sprich, der Staub und die Luft werden immer umgewälzt, und der Kachelofen, der gibt die Wärme größtenteils über die Strahlungswärme ab. Da kann die Raumtemperatur ein bis zwei Grad niedriger liegen, bei demselben Wohlfühleffekt.

Ist der Kachelofen denn für alle Haushalte geeignet, beispielsweise auch für Etagenwohnungen?

Die Deckenbelastung gibt schon den Ausschlag, der Kachelofen wiegt ja so zwischen einer und zwei Tonnen. Eine tragfähige Decke sollte vorhanden sein, sagen wir mal so. Ein Fundament kann man dann schon herstellen, um wiederum die Tragfähigkeit zu gewährleisten. Deswegen: Machbar ist alles!

interview: sven kienscherf