»Einen Lebenslauf und so weiter«

small talk

Ohne Praktikum keine Karriere. Wie wär’s mit einem Praktikum dort, wo andere für zu wenig Geld jobben? Der »Speicher« an der Berliner Oberbaumbrücke etwa bietet »Ein­blicke in die Gastronomie in Berlin, von der Küche bis zum Gast«. Eine Interessentin hat angefragt.

Speicher, guten Tag.

Guten Tag. Ich habe gesehen, dass Sie im Internet Praktika ausgeschrieben haben. Da steht, Ansprechpartnerin ist Frau Schmidt. Ist Frau Schmidt da?

Da ist sie, aber im Moment überhaupt nicht zu sprechen.

Soll ich es später noch mal probieren?

Das kann ich Ihnen jetzt nicht so genau sagen. Können Sie nicht per E-Mail irgendwas schicken?

Na ja, ich hätte erst mal ein paar Fragen. Da stand über­haupt nicht, welche Anforderungen ich erfüllen muss; ich weiß nicht, welche Bewerbungsunterlagen ich schi­cken soll. Und ich wollte fragen, ob das Praktikum bezahlt wird.

Nein.

Es wird nicht bezahlt?

Nein, nein. Nein.

Okay. Also, ich habe auch schon mal in einem Café gearbeitet. Ich weiß nicht, ob das irgendwie von Vorteil ist?

Ja, ja, denn das wäre ja dann im Restaurant im Service­bereich, wenn das demnach sein sollte.

Ah, ja.

Ich weiß ja nicht, von wann bis wann Sie Praktikum machen wollen.

Ich kann eigentlich ab Sommer jederzeit. Es sollte ja auch etwas längerfristiger sein, Sie bieten vier bis sechs Monate an. Ich möchte das gern gründlich lernen. Ich bin da sehr flexibel.

Sagen Sie mir jetzt mal eine Rufnummer, ich gebe das weiter, und wir werden uns gegebenenfalls bei Ihnen melden und mit Ihnen einen Termin machen. Dann können Sie sich das alles mal anhören und anschauen.

Einverstanden. Bewerbungsunterlagen brauchen Sie also gar keine?

Na, die würden Sie dann mitbringen.

Ach so. Das Zeugnis von dem Café, wo ich gearbeitet habe und so?

Was Sie haben. Einen Lebenslauf und so weiter.

Okay.

Dann sagen Sie mal!

Das ist 61 38 42 42. Schmidt ist mein Name, Anita.

Gut. Ich gebe es weiter.

Dankeschön, tschüss!

Bitte. Tschüss!

interview: regina stötzel