Brother Mehmet

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War es Zufall oder die ganz große Verschwörung? Auf jeden Fall startete am Mittwoch letzter Woche die Reality-Soap »Big Brother« just an jenem Tag, als Deutschlands bösester Bube, der 15jährige Muhlis A., genannt »Mehmet«, knapp anderthalb Jahre nach seiner Abschiebung in die Türkei wieder nach München zurückkehrte. Die Fernsehleute bei Gericht, vor dem »Mehmet« gegen die Nicht-Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung klagte, spielten den großen Überwacher jedenfalls perfekt: Muhlis beim Winken am Flughafen, Muhlis beim Aufs-Klo-Gehen. Die Klage selbst wurde übrigens abgewiesen und »Mehmet« zurück nach Istanbul geflogen.

Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU), der vor zwei Jahren mit »Mehmet« einen ganzen Wahlkampf bestritten hatte, freute sich natürlich: »Das unterstreicht im Ergebnis die Bedeutung der Inneren Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung vor ausländischen jugendlichen Serientätern.« Auch der CSU-Fraktionsvorsitzende im Münchener Stadtrat, Hans Podiuk, war's zufrieden: Schließlich sei mit dem Urteil »die Rechtmäßigkeit unseres Bescheides bestätigt« worden. »Mehmets« Anwalt Alexander Eberth beteuerte derweil, der rechte Hardliner Beckstein habe damals zu Wahlkampfzwecken audrücklich einen unter 14jährigen Ausländer gesucht, um Stimmung zu machen: »Beckstein hat mir selbst gesagt, er hat lang einen suchen müssen.«