Irischer Hürdenlauf

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Der Friedensprozess in Nordirland hat eine entscheidende Hürde genommen - oder besser gesagt: Er schwebt irgendwie über der Hürde und weiß noch nicht genau, auf welcher Seite er herunterfallen soll. Zwar hat die loyalistische Ulster Unionist Party (UUP) des David Trimble auf ihre bisherige Forderung verzichtet, dass die IRA die Waffen abgeben müsse, bevor die Bildung einer Regionalregierung unter Einschluss der IRA-nahen Sinn Féin in Angriff genommen werden könne. Damit ist der Weg zur Umsetzung des so genannten Karfreitagsabkommens frei, das ein hohes Maß an regionaler Autonomie garantieren und sogar die Abspaltung von Großbritannien ermöglichen würde. Das Abkommen enthält jedoch eine Klausel, die im kommenden Februar doch noch zu einem Scheitern des Friedensprozesses führen könnte: Wenn die UUP-Delegierten dann der Meinung sind, dass die IRA ihrer Verpflichtung zur Entwaffnung nicht in ausreichendem Maße nachgekommen ist, können sie die bereits gebildeten Institutionen wieder auflösen lassen. Schon die Zustimmung zur nun gefundenen Lösung fiel am vergangenen Freitag mit 56,5 zu 41,1 Prozent wesentlich knapper aus, als Trimble erhofft hatte.