Deutsches Haus

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Ein 19jähriger Deutscher hat am Nachmittag des 28. März einen libanesischen Asylbewerber in Schwedt (Brandenburg) durch einen Messerstich schwer verletzt. Der Täter stand auf seinem Balkon, als zwei "ausländisch aussehende Menschen" auf der Straße vorbeigingen. Nach Polizeiangaben rief der Täter "Die Türken stech ich jetzt ab", griff sich ein 25 Zentimeter langes Küchenmesser und rannte nach unten. Einem der beiden Passanten rammte er das Messer so heftig in den Rücken, daß es abbrach. Bei seiner Verhaftung sagte der Täter, er hätte auch einen zweiten Asylbewerber angegriffen, wenn er ein zweites Messer gehabt hätte. Der Libanese befindet sich inzwischen außer Lebensgefahr. In Potsdam (Brandenburg) kam es am gleichen Tag zu einem weiteren rassistischen Übergriff. Ein Mann bedrohte eine 31jährige Brandenburgerin, weil sie mit ihrem afrikanischen Mann in die Nachbarschaft ziehen wollte. Weil "zunächst wichtigere Verfahren abgeschlossen" werden müßten, hat das Wuppertaler Landgericht den Prozeß um den Solinger Brandanschlag bis zum Herbst vertagt. In einem Zivilverfahren klagen die Überlebenden des Anschlages von 1993, bei dem zwei türkische Frauen und drei Mädchen starben, auf Schadensersatz von den vier verurteilten Brandstiftern. Immer mehr Flüchtlinge sind gezwungen, illegal über Tschechien in die Bundesrepublik einzureisen. So ist die Zahl der illegalen Einreisen über Polen nach Deutschland an der brandenburgisch-polnischen Grenze von 7 259 im Jahr 1997 auf 4 141 im vergangenen Jahr gesunken, wie das Grenzschutzpräsidium Ost in der letzten Woche mitteilte. Zwei Jugendliche aus Brandenburg haben am 29. März gestanden, aus Fremdenhaß einen 34jährigen Inder angegriffen zu haben. Die beiden 17- und 18jährigen hatten den Mann eine Woche zuvor vor einem Einkaufszentrum in Werder an der Havel (Brandenburg) getreten und ihm Reizgas ins Gesicht gesprüht. Passanten, die die Jugendlichen zur Rede stellten, habe einer der Täter geantwortet: "Den Typen kann ich nicht leiden." Nach Polizeiangaben sind die beiden wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Staatsschutzdelikten bereits bekannt. Der Berliner Innensenator Eckart Werthebach (CDU) hat in der vergangenen Woche gefordert, daß eventuelle Familiennachzüge aus dem Kosovo ähnlich restriktiv geregelt werden müßten wie bei Asylbewerbern. Es müsse verhindert werden, daß - wie im Falle der bosnischen Flüchtlinge - die Hälfte aller Kosovo-Flüchtlinge nach Deutschland komme. Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) pflichtete seinem Berliner Kollegen am 30. März bei: "Die richtige Lösung" könne nur heißen, "die Flüchtlinge in der Balkanregion aufzunehmen". Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl hingegen kritisierte, die Haltung der Innenminister sei "beschämend". Die "perfide Logik" sei, daß ein Konzept zur Aufnahme nicht nötig wäre, solange die Abwehrmechanismen griffen. Bei einer Verfolgungsjagd des Bundesgrenzschutzes (BGS) sind am 30. März in Zittau vier asiatische Flüchtlinge und ihr tschechischer Fahrer schwer verletzt worden. Nachdem der Fahrer eine erste Sperre durchbrochen hatte, prallte das Fahrzeug frontal auf ein BGS-Einsatzfahrzeug. Bereits im vergangenen Juni starben sieben Kosovo-Albaner in Weißborn. Auf der Flucht vor dem BGS waren sie mit ihrem Fahrzeug gegen einen Baum gefahren.