Tausche Statue gegen Tibet

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Es schien ein gutes Geschäft zu sein. Der unbekannte Bieter war bereit, für die beiden Skulpturen 31,49 Millionen Euro zu zah­len, fast das Doppelte des Schätzwertes. Doch das Auktionshaus Christie’s wurde enttäuscht. Cai Mingchao, der sich am Montag als Bieter zu erkennen gab, will nicht zahlen. »Ich habe das im Namen des chinesischen Volkes getan«, sagte Cai, die spektakuläre Aktion sollte darauf aufmerksam machen, dass Diebesgut versteigert wurde. Im Jahr 1860, am Ende des Zweiten Opiumkriegs, hatten die britischen und französischen Invasionstruppen kaiserliche Paläste geplündert und China zu Gebietsabtretungen gezwungen. Hongkong hat China mittlerweile zurückerhalten, nicht aber die entwendeten Skulpturen. Deren Besitzer Pierre Bergé will sie zurückgeben, wenn China »die Menschenrechte gewährt, Tibet die Freiheit gibt und den Dalai Lama empfängt«. Das aber hält die chinesische Regierung nicht für ein gutes Geschäft.   js