»Wir nehmen alles mit«

In diesem Jahr werden auch sie wieder ihre Plakate, Broschüren und Werbespots verbreiten: all die Klein- und Kleinstparteien in Deutschland. Eine von ihnen ist die Partei »Die Violetten«, die eine »spirituelle Politik« vertritt. Sie haben noch nie etwas von den »Violetten« gehört? Das macht nichts. Die Bundeszentrale der ­Partei gibt Auskunft.

Was hat man sich unter »spiritueller Politik« vorzustellen?
Unser Ziel ist es nicht, spirituelle Praktiken zu verbreiten. Wir wollen die ganzheitliche, liebevolle Sicht auf alle Lebewesen, die im Spirituellen beinhaltet ist, in die Politik tragen.
»Kirche und Staat sind vollkommen getrennt«, steht in Ihrem Programm. Sollte dann nicht auch Ihre Spiritualität einfach Ihre Privatsache bleiben?
Die Partei ist nur ein Vehikel, um Inhalte in die Politik zu tragen. Das wirkt ähnlich wie bei den Grünen. Die waren noch lange nicht in der Regierung, als die anderen Parteien angefangen haben, Ökologie als Thema aufzunehmen. Darauf hoffen wir auch: Dass die anderen Parteien unsere Inhalte übernehmen und die Bewegung, die wir auslösen wollen, auf diesem Weg zustande kommt.
Bis 2004 gab es die Naturgesetz-Partei, die sich auch der Spiritualität verschrieben hatte und für das von ihr propagierte »Yogische Fliegen« bekannt war. Gibt es die »Yogischen Flieger« in Ihrer Partei?
Nein. Wir sind eine eigene Bewegung, gegründet von einem ehemaligen Mitglied der Grünen, Friedhelm Wegner. Dort waren die Widerstände gegen spirituelle Anliegen zu groß. Deshalb hat er eine eigene Partei gegründet.
Treten Sie zu allen bevorstehenden Wahlen 2009 an?
Wir nehmen alles mit. Für die Europawahl sind wir schon zugelassen. Nun machen wir Wahlvorbereitungen. Die Landtagswahlen in Hessen im Januar waren allerdings zu kurzfristig für uns. Bis wir die 1 000 Unterschriften von Unterstützern zusammen hatten, war es zu spät.