Mahnmal-Debatte

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Anfang Mai soll endgültig und im Ernst über die Realisierung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas entschieden werden. Alle Beteiligten hatten sich bereits auf die 4 000 Betonsteine von Serra/Eisenman festgelegt, und Geld ist auch da. Allerdings ist schon jetzt wieder fraglich, ob es überhaupt eine Entscheidung geben wird. Selbst Ignatz Bubis, der sich vor wenigen Wochen noch für eine schnelle Entscheidung ausgesprochen hatte, regte nun eine "Denkpause" an. Selbst innerhalb des Förderkreises ist Initiatorin Lea Rosh wohl die letzte, die noch keine Zweifel am Sinn des Mahnmals hegt. Vor wenigen Wochen noch drängten alle Beteiligten auf eine Entscheidung zum Bau des Mahnmals: die Befürworter, weil sie nach der erfolgreichen Ausstellung der Entwürfe unvermutet Beifall ernteten, was eine zügige Realisierung hätte ermöglichen können; die Gegner hingegen hatten nach dem Meinungsumschwung prominenter Befürworter wie Günter Grass und Walter Jens gehofft, dem Projekt den Garaus machen zu können. Zur Zeit scheint sich die rechte Fundamentalopposition durchzusetzen: Diepgen meinte in der FAZ, Berlin dürfe nicht zur "Reuehauptstadt" werden.