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"Hallo", schreibt eine Leserin aus Hamburg, eine Leserin aus Hamburg, "leider muß ich das Abo abbestellen, da sich in meiner neuen Wohnung schon ein Abo befindet", und eine Berlinerin erklärt ihre Kündigung: "Die Zeiten sind nun einmal so geworden, daß wir die Zeitungen innerhalb der Familie austauschen".

Daß es das noch gibt: Familien und WGs, die zusammenhalten! Aber wäre es so nicht noch viel praktischer: Sie ziehen in eine Wohnung, die schon ein Abo hat, und wir erscheinen in limitierter Auflage? Oder, noch besser, wir ersparen der Druckerei die gesundheitsschädliche (Blei) Arbeit und verbreiten unsere Zeitung als Kettenbrief.

Montagsmorgens wird einer von uns - im Rotationssystem - die in der Nacht zuvor erstellte Ausgabe im Copyshop einmal vervielfältigen und dann gleich dem ersten Abonnenten schicken. Wenn der zu Ende gelesen hat, sendet er die Zeitung weiter an den nächsten auf der Liste. Für etwas finanzkräftigere Leser bieten wir einen Sonderservice an: Unser Korrektor, der die meisten Seiten dreimal liest und danach in der Regel auswendig aufsagen kann, steht am Montag telefonisch zur Verfügung und repetiert die gewünschten Artikel.

Denkbar wäre auch, die Zeitung über eine der 0190-Telefonnummern zu verbreiten, die Autoren tragen dann zum Preis von 3,50 Mark pro Minute aus ihren aktuellen Werken vor. Die ganze Familie / WG muß sich dann nur noch zur festgesetzten Stunde um den Telefonhörer versammeln.