Fälscher I: Die drei Tenöre vor Gericht

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Millionen von Klassikfans in Europa und den USA könnten sich geirrt haben, als sie im vergangenen Jahr am Bildschirm oder in den Freiluftarenen den Gesängen der drei Opern-Tenöre, Luciano Pavarotti, Pl‡cido Domingo und José Carreras, zujubelten und glaubten, sie hörten klassische Musik. Jetzt stellt sich heraus: Möglicherweise wurde während der Großkonzerte gar keine Klassik geboten. Diesen Verdacht hat zumindest die Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte (Gema).

Im Streit um die Tantiemen für die Auftritte der Sänger wird jetzt das Landgericht Mannheim klären, ob die Veranstaltungen vom August 1996 der Kunst oder dem Kommerz dienten. Die Gema zumindest hatte Unterhaltungsmusik gehört und verlangt rund 1,5 Millionen Mark vom Konzertveranstalter. Der Veranstalter dagegen ist sich sicher, daß er klassische Musik im Angebot hatte und will nur 40 000 Mark zahlen. Beide Seiten haben bereits angekündigt, nötigenfalls bis vor den Bundesgerichtshof zu ziehen. Bei dieser Gelegenheit könnte auch geklärt werden, wer von den drei Tenören eigentlich Domingo, wer Pavarotti, wer Carreras ist, und wie man sie auseinanderhält.