LeserInnenworld

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Jungle World 45/09: Thema
Der Mief von Westerberlin
Liebe Jungle World,
Gratulationen für das gelungene Titelbild. Und nicht nur dafür: Die Ausgabe ist ein Highlight im finsteren medialen nationalen Indoktrinationsdschungel! Als Steglitz-Zehlendorferin muss ich allerdings dementieren: Es gibt ihn noch, den Westberliner Mief. Kommt auf die Schlossstraße und schaut! Westberlin hat noch nicht fertig. Leider.
Viele Grüße
Linde Wagner

Jungle World 44/09: »Kindheit im Sparmodus«
Mehr Komplexität!
Wie berichtet man differenziert über ALG II, Arbeitslosigkeit und miese Lebensbedingungen? Am besten, man sucht sich zwei Menschen mit vollkommen anderen Lebens- und Ausgangsbedingungen, vergleicht sie und schreibt sie fleißig individuellen Eigenschaften zu. Um sicher zu gehen, schießt man noch ein bisschen nach links und grenzt seine eigene Differenzierungsfähigkeit ab von unterkomplexer Wahrnehmung »mancher Linker«. Der Artikel war in dieser Hinsicht mehr als ärgerlich. Die Autorin individualisiert Armut und Arbeitslosigkeit und fragt mit keinem Wort nach dem, was vielleicht den unterschiedlichen Hintergrund ihrer beiden Modellpersonen ausmachen könnte. Zuletzt wird dann noch das Bild des »Sozialschmarotzers« bedient, weil suggeriert wird, dass Barbara W. »das mehr an Zuwendungen für Berivan M.« mitfinanzieren müsste. Wirklich komplexe Analyse. Bitte davon nicht mehr.
Peter Galynski