Der Flashmob vom Görli

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Daisy sorgte für das richtige Wetter, die Crew von Stoffwechsel für gute DJs und leckeren Glühwein. Nein, die Rede ist hier nicht von der Luxemburg-Liebknecht-Demo, sondern von der defitiv spannenderen und politisch relevanteren Riesenschneeballschlacht im Görlitzer Park in Berlin am vergangenen Sonntag. Es war ein Kampf ums Territorium, das in der »Kuhle« ausgetragen wurde. Gerüchten zufolge ging es dabei um nicht weniger als um die Vorherrschaft über den Kreuzköllner Kiez. Auf der einen Seite standen nun die Kreuzberger, auf der anderen Seite die Neuköllner, insgesamt waren es rund 300 Leute, die zum Teil mit Pappschildern und Helmen bewaffnet, aufeinander losgingen. Verabredet hatte sich der Schneball-Flashmob auf Facebook.
Vor der Schlacht gab es ein kurzes Aufwärmtraining, dabei konnten Unbeholfene lernen, wie man aus einer Handvoll Schnee eine gefährliche Waffe macht. Bereits bei Beginn der Schlacht wurde klar, dass Kreuzberg zahlenmäßig überlegen war. Die Neuköllner ließen sich jedoch nicht kleinkriegen und versuchten, den quantitativen Nachteil mit Technik zu kompensieren. Sie trafen auf jeden Fall besser, wenn auch vielleicht ein wenig brutaler. Neuköllner Schule halt. Nach einer Weile verließen die ersten Verletzten das Schlachtfeld, und die Kampfbereitschaft nahm deutlich ab. Irgendwann, als niemand mehr Lust zu haben schien, wurde Kreuzberg einfach zum Sieger erklärt.
Die Veranstalter haben bereits auf ihrer Facebook-Seite angekündigt: »Wir werden auch wieder eine Rückrunde organisieren, natürlich ohne Sponsoren und anderen Nervensägen!« Man darf gespannt sein. Hauptsache die Friedrichshainer bleiben draußen, diese Angeber, die sich jedes Jahr bei der Wasser- und Gemüseschlacht auf der Oberbaumbrücke zu Siegern erklären. Das soll eine Angelegenheit zwischen Kreuzberg und Neukölln bleiben.