Deutsches Haus

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In der Nacht zum 28. April hinterließen Unbekannte in der Şehitlik-Moschee im Berliner Bezirk Neukölln zwei Schweineköpfe. »Wir sind in großer Sorge«, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gemeinde, Ender Çetin, der Berliner Zeitung. In der Vergangenheit war die Moschee bereits mehrmals zum Ziel von Brandanschlägen und Farbbeutelwürfen geworden. Erst im Februar hatten die Mitglieder des Gemeindevorstands einen Brief erhalten, in dem sie unter Todesdrohungen zur Ausreise aus Deutschland aufgefordert worden waren. Der Staatsschutz ermittelt. Wie die Märkische Oderzeitung berichtete, beleidigten drei Männer am 28. April eine dunkelhäutige Frau und ihre beiden Kinder an einer Straßenbahnhaltestelle in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) auf rassistische Weise. Zwei Frauen, welche die Männer begleiteten, versuchten erfolglos, diese von den Pöbeleien abzuhalten. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Am selben Tag griffen drei Männer in Eisleben (Sachsen-Anhalt) mehrere Mitglieder einer syrischen Familie an. Ohne Vorwarnung prügelten die Angreifer auf einem Volksfest mit Schlagstöcken auf die sechs Erwachsenen und drei Kinder ein und brüllten dabei: »Ausländer raus!« Ein angegriffener Mann erlitt ein Schädelhirntrauma, einem Festbesucher, der den Attackierten zu Hilfe kam, wurde ein Arm gebrochen. Wie das Naumburger Tageblatt berichtete, konnte die Polizei einen Täter sofort, die beiden anderen zwei Tage später festnehmen. Der Staatsschutz ermittelt. Zudem berichtete die Zeitung von einem Vorfall in Lützen (Sachsen-Anhalt). Dort betraten zwei Männer am Abend des 29. April eine Pizzeria und beschimpften den Betreiber, einen 39jährigen Mann aus Aserbaidschan, und einen weiteren anwesenden Aserbaidschaner mit rassistischen Parolen. In Wittstock (Brandenburg) beleidigte ein 14jähriger auf rassistische Weise zunächst einen Schüler vietnamesischer Herkunft, der mit seiner Klasse ein Museum in der Kleinstadt besuchen wollte. Dann schubste er den Schüler und bedrohte ihn mit einem Teleskopschlagstock. Einen Lehrer, der sich schützend vor den Angegriffenen stellte, bedrohte er ebenfalls. Wie die Nachrichtenagentur DAPD am 30. April berichtete, nahm die Polizei den 14jährigen kurz darauf fest. Gegen ihn wird wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und Bedrohung ermittelt. In der Nacht des 30. April zogen etwa 50 Personen mit weißen Masken durch die Innenstadt von Donaueschingen (Baden-Württemberg). Einem Bericht des Südkuriers zufolge trugen sie Fackeln und zündeten Feuerwerkskörper. Zudem führten sie ein Transparent mit der Aufschrift »Damit jeder weiß, dass Du ein Deutscher warst« mit und grölten rassistische Parolen. Einige Teilnehmer des Aufmarsches warfen ihre Fackeln gegen die Fassade eines türkischen Dönerlokals. Als die Polizei eintraf, flüchteten die Maskierten. In jüngster Vergangenheit hatte die Nazigruppierung »Die Unsterblichen« in verschiedenen Städten solche Aufzüge veranstaltet.   MST