Die Reaktion

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Die vier Meldungen im Feuilleton zur Anzeige der Linksjugend Solid gegen Xavier Naidoo und Kool Savas alias Xavas (47/12) haben den BundessprecherInnenrat jener Organisation zu einem Leserbrief animiert: »Liebe Menschen im Dschungel! Ein großes Danke für die fleißige Recherche in der Rap-Musikszene! Fanden wir sehr spannend, dass eine linke Wochenzeitung dieselbe Argumentation wie viele Fans von Xavas hat. Argumente wie ›Warum Xavas? XY ist doch viel schlimmer‹ kamen uns ziemlich bekannt vor und waren jetzt nicht sonderlich innovativ. Wir müssen euch allerdings zugutehalten, dass eure RedakteurInnen uns nicht noch in derselben Artikelreihe empfahlen, uns umzubringen, weil wir schwul wären, oder uns mit Nazis verglichen, wie es die Fans von Xavas zahlreich getan haben. Dass Massiv, Frauenarzt, Krijo sowie viele andere KünstlerInnen und Bands ähnliche Inhalte transportieren, ist kein Geheimnis. Der gravierende Unterschied zwischen beispielsweise Massiv oder Freiwild und Xavas ist das Image. Bei den meisten Künstlern weiß die allgemeine Öffentlichkeit, dass sie menschenverachtende Musik machen, und sie werden z. B. in Talkshows auch genau so behandelt. Zu ihren Texten gab es von diversen Organisationen bereits reichlich Kritik. Xavier Naidoo hingegen hat ein ›Weiße-Westen-Christenpop-Gutmensch-Image‹ und niemand verbindet Menschenfeindlichkeit und Homophobie mit ihm und seiner Musik. Dass dieser Text in der Öffentlichkeit in keiner Weise Erwähnung fand, geschweige denn auf Kritik gestoßen ist, wollten wir nicht hinnehmen. Wir haben eine Anzeige aufgegeben, um öffentlichen Druck aufzubauen. Der Text ist für uns ziemlich eindeutig homophob – und durch den Zusammenhang zu Pädophilie und Kindesmissbrauch auch eine Gleichsetzung. Hinzu kommt die Gewaltverherrlichung. Anstelle einer Diskussion über das lyrische Können von Xavas hätten wir gerne darüber diskutiert, ob Menschenrechte und die Rechte von Homosexuellen nicht eigentlich die wichtigeren Themen sind. Solidarische Grüße, BundessprecherInnenrat der Linksjugend ›Solid‹.«