Almost Famous

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Philip Seymour Hoffman. »Man findet einen derartig mächtigen, atemberaubenden Schauspieler mit einer so perversen Imagination in jeder Generation nur einmal«, soll der US-amerikanische Theaterregisseur Peter Sellars einst über ihn gesagt haben. Welche der über 60 Rollen, die Philip Seymour Hoffman vom glänzenden Nebendarsteller zum Liebling der Arthouse-Fans werden ließen, in Erinnerung bleiben wird, ist schwer zu sagen: Für die einen wird es der Musikkritiker Lester Bangs sein, den Hoffman in »Almost Famous« spielte, für den anderen der Sektenführer, den er in »The Master« so charismatisch verkörperte. Und wieder andere werden sich am ehesten an seinen Auftritt in »Magnolia« erinnern oder an seinen ebenso wunderbar empfindsamen wie versnobten Truman Capote – für den er 2006 den Oscar als »bester Darsteller« verliehen bekam. Am 2. Februar ist Philip Seymour Hoffman im Alter von 46 Jahren tot in seiner Wohnung in New York aufgefunden worden.   oko
Bierdosengeballer
Böhse Onkelz. Donnergrollen und Blitzgezucke, dazu finstere Minen alter Männer: »Was wir euch jetzt verkünden, ist nichts weniger als eine Sensation«, sagt einer der vier und scheint damit etwas sehr Ernstes zu meinen. »Wir spielen ein gemeinsames Konzert« – als Drohung oder Provokation ausgesprochen, die jedoch ins Leere läuft, weil man sich nichts anderes denken kann als: Ach du meine Güte, was wollen diese ollen Onkelz neun Jahre nach ihrer Trennung beweisen? Sicher ist: Sie werden an ihre alten Erfolge anknüpfen können. Aufkleber auf Heckscheiben Tausender tiefergelegter Autos (und es schienen nach ihrer Auflösung immer mehr zu werden) sowie die ungebrochene Präsenz markanter Merchandising-Produkte, die ihre Träger nur noch hässlicher aussehen lassen, legen diesen Schluss nahe. Wahrscheinlich kann die Band, die sich in den Augen ihrer Fans von ihrer rechten Vergangenheit distanziert hat, die Zuschauerzahl des Abschiedskonzerts noch übertreffen. 180 000 sollen es 2005 gewesen sein. Uff.   oko
Zweites Standbein
Scarlett Johansson. Eine Bilderbuchkarriere als Schauspielerin, die Kür zur »Sexiest Woman Alive« – was kann da noch kommen? Eine Absage an Oxfam beispielsweise, für die Johansson seit einigen Jahren tätig ist. Einem ihrer Sprecher zufolge habe Johansson eine »fundamentale Meinungsverschiedenheit« mit der Entwicklungshilfeorganisation. Johansson hatte kürzlich einen Werbevertrag mit einem Wassersprudelhersteller unterzeichnet – nein, keinen Werbevertrag, sie stellte sich lediglich als »erste globale Markenbotschafterin« zur Verfügung –, dessen Geräte in einer israelischen Siedlung im Westjordanland produziert werden. Oxfam aber lehnt jeden Handel mit Erzeugnissen aus israelischen Siedlungsgebieten ab und kritisierte die Schauspielerin deshalb. Das ließ Johansson nicht auf sich sitzen und beendete ihr Engagement für Oxfam sogleich. Vielleicht steht Johansson nun eine Karriere in der linken Szene in Aussicht. Wer hätte das gedacht? Dabei ist sie erst 29 Jahre alt.   oko
Endlich Erklärung
Miley Cyrus. Wir alle haben uns im vergangenen Jahr gefragt, was es mit der ewigen Zunge eigentlich auf sich hat. Nie wollte sie drin bleiben, im Mund von Miley Cyrus, immer schaffte sie es irgendwie ins Bild, schleckte an Menschen und Gegenständen und wollte uns offenbar eine Botschaft zukommen lassen, die sich so einfach nicht entziffern ließ. Insofern ist Miley Cyrus’ Erklärung längst überfällig: »Ich strecke meine Zunge heraus, weil ich nicht wirklich weiß, was ich sonst tun soll.« Irgendwie hatte man doch mehr erwartet.   oko