»Nicht in Panik«

Trotz der homophoben Politik der russischen Regierung lädt die LGBTI-Community in Moskau vom 26. Februar bis zum 2. März zu den »Open Games«. Auch eine Mannschaft des Berliner Frauenrechts- und Frauenfußballprojekts »Discover Football« wird an der Sportveranstaltung teilnehmen. Esther Franke gehört zu diesem Futsal-Team.

Ist die Mannschaft von Discover Football das Spiel in der Halle gewohnt?
Das Team, mit dem wir in Moskau antreten, hat so noch nie zusammengespielt. Es setzt sich zusammen aus den ehrenamtlichen Organisatorinnen der NGO Discover Football. Wir haben einige Male in der Halle trainiert und versucht, uns an den Futsal zu gewöhnen. Ein Futsal-Turnier läuft ja anders ab als ein Fußballturnier.
Handelt es sich bei den gegnerischen Teams um Profis?
Es steht noch nicht genau fest, welche Teams überhaupt anreisen. Es gibt auch noch keinen Spielplan. Wir sind deshalb gespannt, auf welche Teams wir treffen werden.
Auf der Homepage der Open Games gibt es einen Abschnitt, der sich der Sicherheit der Veranstaltung widmet. Haben Sie Sicherheitsbedenken?
Natürlich beschäftigen wir uns mit unserer eigenen Sicherheit, aber auch mit der Sicherheit der Veranstalter_innen. Wir haben zum Beispiel mit ihnen abgesprochen, ob es in Ordnung ist, wenn wir hier in Deutschland Öffentlichkeitsarbeit machen. Wir haben dann vereinbart, möglichst viel Presseresonanz herzustellen, weil wir die Veranstaltung möglichst ausgiebig unterstützen wollen. Wir gehen davon aus, dass sich die Leute vor Ort auskennen und nötige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Wir wollen nicht in Panik verfallen angesichts des großen Medienhypes, der sich um das Thema LGBTI in Russland entwickelt hat. Für uns ist die Frage am wichtigsten: Was sollten wir nicht tun, um die Veranstalter_innen und die Teilnehmer_innen aus Russland, die nicht abreisen werden, nicht unnötig in Gefahr zu bringen?
Wie groß ist der Kreis der Veranstalter?
Wir stehen in Kontakt zu zwei bis drei Leuten. Es gibt bestimmt noch ein größeres Team, aber Genaueres wissen wir nicht.
Die niederländische Sportministerin Edith Schippers hat sich als Gast angemeldet. Gibt es offizielle Unterstützung aus Deutschland?
Nein, da ist uns nicht bekannt.
Wie finanzieren Sie Ihre Teilnahme an den Open Games?
Wir haben eine Spende vom Magazin Siegessäule und Einzelspenden bekommen. Den Rest zahlen wir privat.