Die Reaktion

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Zu Richard Gebhardts Artikel »Das Unschuldslamm« (22/2014), der die deutsche Debatte über den Ersten Weltkrieg behandelt, schrieb auf unserer Facebook-Seite ­Florian K.: »Geschichtswissenschaft als Verschwörung, um einen obskuren Hegemonieanspruch Deutschlands in Europa durchzusetzen. Ich hol schon mal meinen Aluhut. Schwach, Jungle World.« Jaja, der Aluhut, der steht dir sicher gut, reimt da der zuständige Jungle-World-Poet. Via E-Mail schrieb hingegen Fritz A.: »Die Hofhistoriker Clark, Münkler et alii, die sich einfühlsam über Staatskunst und Kriegshandwerk auslassen, blenden die imperialistischen Motive der Staatsmächte aus, indem sie sich mit deren Kriegszielprogrammen nicht befassen. Dergestalt eskamotieren die Geschichtenerzähler, dass die deutsche Staatsführung Frankreich so schwächen wollte, ›dass es als Großmacht nicht neu erstehen kann‹. Dass ›die Vernichtung des Deutschen Reiches und die möglichste Schwächung der militärischen und politischen Macht Preußens‹ das Hauptziel des imperialistischen Rivalen namens Frankreich war, wird ebenfalls eskamotiert. Wenn man also die relevanten Quellen studiert, wird man Fritz Fischers Mächterivalitätstheorie bestätigt finden: Die Rivalität der imperialistischen Mächte führte zum Ersten Weltkrieg, wobei das kaiserliche Deutschland als ›verspäteter‹ Imperialismus eine besonders aggressive Rolle spielte.« Hannes Soltaus Artikel »Mimikry ans Amorphe« (22/2014) über Normcore und die Tyrannei der Discountermode kommentierte auf unserer Facebook-Seite Roland S.: »Da wird ja mal wieder tief in die ›Hype‹-Kiste gegriffen – und das wahrscheinlich genau von den Agentur-Fritzen, die in den letzten Jahren den letzten Trend (die sogenannten Hipster) gehypt haben. Langweilig und durchschaubar. Wobei ›Normcore‹ vielleicht auch diese Dynamik schon ganz gut beschreibt. Alles findet halt erst mal in den Köpfen statt. ›Am Anfang war das Wort‹ – dann kommen die Agenturen, die A-B-C-Promis und irgendwann springt KIK auf. Spätestens dann muss wieder was Post-Normcore-mäßiges her.«