Österreichisches Haus

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Wie das Online-Magazin mokant.at am 9. September berichtete, verbreitet die Website wien-konkret.at rassistische Inhalte. Die Seite, die sich als »Stadtmagazin für Wien« bezeichnet, wird von Robert Marschall, dem Obmann der »EU-Austrittspartei Österreichs«, herausgegeben. Unter anderem sind auf wien-konkret.at Berichte über die öffentlichen Bäder Wiens zu finden, in denen der vermeintliche Anteil von In- und Ausländern ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung des jeweiligen Bads ist. Eine Mitarbeiterin der Organisation für Zivilcourage und Antirassismusarbeit (Zara) sagte mokant.at, die Artikel über die Bäder seien »eindeutig als rassistisch, aber weder straf- noch zivilrechtlich als Verstoß einzustufen«. Wie der Kurier am 8. September berichtete, hat in Wien der Prozess gegen sieben Männer begonnen, die der Anklage zufolge im Oktober 2013 versuchten, in das Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) zu gelangen. Dort wollten sie ein Treffen der Föderation der Arbeiter und Studenten aus der Türkei in Österreich (ATIGF) angreifen. Die Angeklagten gehören der Organisation »Unsterblich Wien« an, einem rechtsextremen Fanclub des Fußballvereins Austria Wien. Teilnehmern einer zur selben Zeit im EKH stattfindenden Gewerkschaftstagung gelang es, die Angreifer aus dem Haus zu drängen, ein Gewerkschafter wurde dabei verletzt. Beobachter des Prozesses kritisieren, dass die polizeibekannten Neonazis lediglich wegen Hausfriedensbruchs und leichter Körperverletzung angeklagt sind. Zudem müssen sich zwei Gewerkschafter, die einen Angreifer bis zum Eintreffen der Polizei festhielten, wegen leichter Körperverletzung vor Gericht verantworten. In Göpfritz an der Wild (Niederösterreich) sorgt die Unterbringung von Flüchtlingen für Unmut unter den etwa 1 800 Einwohnern. Der Kurier zitierte am 4. September den Eigentümer des ehemaligen Gasthauses, in dem die Flüchtlinge wohnen, mit den Worten: »Alle sagen, wir wollen Asylwerber nicht, die sollen anderswo hin. Der Bürgermeister hat mir sogar gedroht, er werde alle Hebel in Bewegung setzen, sie weg zu bringen.« Der Bürgermeister des Ortes sagte der Zeitung, er hätte der Unterbringung der acht Asylbewerber niemals zugestimmt. Zudem berichtete er, die Flüchtlinge seien am Tag nach ihrer Ankunft durch das Dorf gelaufen und hätten sich am Spielplatz niedergelassen, wodurch »erste Ängste laut geworden« seien. Einige von ihnen hätten sich abends betrunken und Bierdosen umhergeworfen. Dies kommentierte der Eigentümer der Flüchtlingsunterkunft so: »Die Leute, die Asylanten ausnützen und für ein paar Bier arbeiten lassen, sind dieselben, die dann schimpfen.«   MST