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Sehr geehrte Damen und Herren, nun könnte schon die letzten Tage des Jahres an einer Hand abzählen, wer 13 Finger an ihr hätte. Wir können rückblickend mit Gewissheit sagen: Auch 2014 haben wir einiges vollbracht. Fangen wir mit dem schier Übermenschlichen an: von Montag bis Freitag vor elf Uhr aufstehen, nicht länger als zehn Minuten am Stück vor dem Rechner einnicken, den ersten Schluck Alkohol erst nach 14.30 Uhr trinken. Erstaunlich ist auch unsere Business-Performance: Die Jungle World wurde zum Pflichtblatt an der Opiumbörse in Kandahar ernannt (beinahe), dem Lesezirkel in allen ugandischen Zahnarztpraxen beigefügt (gerüchteweise) und Medienpartner der achten Staffel des RTL-Premiumformats »Dschungelcamp« (gelogen).
Wir hätten uns also zufrieden zurücklehnen und auch die letzte Ausgabe des Jahres so produzieren können wie immer: Unsere Autorinnen und Autoren tippen sich die Finger wund, während wir in der Redaktion die Füße hochlegen, auf Facebook den neuesten Gossip abgreifen und auf Youtube Videos gucken, in denen sich Männer von Anacondas auffressen lassen. Doch weit gefehlt! Wir haben uns für diese letzte Ausgabe noch einmal richtig ins Zeug gelegt. In unzähligen aufreibenden und bisweilen erschreckend langweiligen Sitzungen haben wir ein unangreifbares Gesamtkonzept entworfen, das das Thema unserer Wahl in ein elegantes formales Korsett schnürt. Es ist nicht irgendein Thema, das Sie durch diese Ausgabe begleiten wird. Es ist das heiße Eisen im Schmiedefeuer des wagemutigen Enthüllungsjournalismus und manch einer hat sich daran schon die Finger verbrannt. Andere schweigen das Thema lieber tot, selbst der nicht für Geheimniskrämerei bekannte Edward Snowden hat noch kein Wort darüber verloren. Wir hingegen schreiben mutig und mit letzter Tinte: Es geht um Sex, Sex und nochmal Sex und alles, was Sie schon immer über Sex wissen wollten noch dazu.
Wir haben uns also auch für diese Ausgabe nicht geschont. Gäbe es Muskelkater im Gehirn, könnte kein Krückstock unseren Synapsen auf die Beine helfen. Wir können Ihnen ohne Übertreibung versichern: Wir haben auch dieses Mal wieder volle 75 bis 80 Prozent gegeben – nur für Sie, sehr geehrte Damen und Herren! Nun begeben wir uns verdientermaßen in die Winterpause. Die nächste Ausgabe erscheint deshalb erst am 2. Januar 2015. Erholen auch Sie sich gut, schließlich werden wir Ihnen dann schätzungsweise 65 Prozent unseres journalistischen Potentials um die Ohren hauen. Bis dann, wir freuen uns auf Sie!