Das große Alien-Shooting

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Weltraumforschung. Mit einem Fünftel der Lichtgeschwindigkeit soll ein noch zu bauendes Nanoraumschiff durch den Weltraum jagen, um das Sternensystem Alpha Centauri zu erreichen. Das ist der Plan, den der britische Astrophysiker Stephen Hawking und der russische Milliardär Juri Millner in der vergangenen Woche auf einer Pressekonferenz auf der Aussichtsplattform des neuen New Yorker World Trade Center vorgestellt haben. Das Projekt »Breakthrough Starshot« sieht vor, ein nur 20 Gramm schweres, kreditkartengroßes Nanoraumschiff, ausgestattet mit Kameras und einem metergroßen Sonnensegel, mittels einer Laserkanone in den Weltraum zu schießen. Der Laser hat die Stärke von über 100 Gigawatt, das entspricht der Kraft, die es brauchte, um das Space Shuttle in den Weltraum zu katapultieren. Somit erreicht das kleine Nanoschiff eine Reisegeschwindigkeit von 60 Millionen Meter pro Sekunde. Der Flug zum Sternensystem Alpha Centauri würde demnach 20 Jahre dauern. Schon nach drei Tagen flöge das Schiff an Pluto vorbei statt nach neuneinhalb Jahren, wie sie die lahme Sonde New Horizons benötigte. Auf seiner Reise soll das Nanoschiff all das fleißig fotografieren, was der Kamera vor die Linse kommt. Gern darf es auch ein Alien sein, auch wenn Hawkings einschränkte, er halte das Alien-Shooting nicht für wahrscheinlich. her
Das Brustimplantat zum Anbeißen
Food Trend. Rein optisch ist das neue Dessert schon mal eine echte Herausforderung. Wegen seiner glibberigen, durchsichtigen Konsistenz kann man den Raindrop-Cake leicht mit einer Qualle oder einem Silikonkissen verwechseln. Wie ein echter Pudding wackelt die Speise auf dem Teller hin und her, ist dabei aber fast kalorienfrei, denn der Regentropfen besteht lediglich aus zwei nicht eben reichhaltigen Zutaten: Mineralwasser und Agar-Agar. Mineralwasser, das muss man nicht groß erklären, und Agar-Agar ist ein pflanzliches Geliermittel aus Algen. Klingt nicht wirklich nach Betörung der Geschmacksnerven? Dann verfeinert man den Quallenpudding eben mit geröstetem Sojamehl und Melasse. Man muss sich dabei allerdings beeilen, denn der Tropfen behält nur 30 Minuten lang seine Form und löst sich dann schmelzend auf. Erfunden wurde die seltsame Nachspeise von dem japanischen Koch Darren Wong. In New York fragt jetzt keiner mehr nach Tiramisu, wer sich auskennt, bestellt den Raindrop-Cake. her
Jetzt mit Heulboje
AC/DC. Freunde des simplen, echten und wahren Rock müssen im Augenblick ganz tapfer sein. Kaum hat man sich mühsam damit abgefunden, dass Lemmy tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat, kommt nun die nächste Schreckensmeldung: Axl Rose steigt in die anstehende AC/DC-Tournee als Frontmann ein. Ausgerechnet Axl Rose, der kreischende Teenie-Schreck der Spätachtziger, diese Heulboje mit ihrem nervtötend-fisteligen Gekreische! Was für eine Zumutung für die weltweite Fangemeinde der Band, die schon Jahrzehnte brauchte, um die Trauer über den frühen Alkoholtod des legendären AC/DC-Ursängers Bon Scott (R.I.P. 1980) einigermaßen zu verarbeiten. Dessen Nachfolger, Brian Johnson, hatte lange zu kämpfen, konnte aber immerhin auf seine einschlägige nordenglische Vorgeschichte als Sänger der Pubrock-Band Geordie verweisen, die stets Kneipenexzesse, Samstagsprügeleien und Geschwindigkeitsübertretungen besungen beziehungsweise begrölt hatte. Johnson nun musste für die kommende AC/DC-Tour absagen, weil ihm ansonsten der komplette Verlust seines Gehörs gedroht hätte. Verständlich. Aber will sich jemand ernsthaft vorstellen, wie Axl Rose »TNT« oder »Whole Lotta Rosie« darbieten wird? Vorsorglich hat das Tourmanagement übrigens klargestellt, dass bereits gekaufte Karten nicht mehr zurückgegeben werden können. Und was kommt als Nächstes? Ein Motörhead-Revival mit Michael Bublé am Mikrophon? uk