Deutsches Haus

<p>Nachdem bereits 2018 die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um knapp 20 Prozent zugenommen hatte, stieg sie 2019 noch einmal an.</p>

Nachdem bereits 2018 die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um knapp 20 Prozent zugenommen hatte, stieg sie 2019 noch einmal an. Sie befindet sich nun auf dem höchsten Stand seit 2001. Im gesamten vergangenen Jahr registrierten die Behörden 72 antisemitische Gewalttaten mit mindestens 35 Verletzten. Das berichtete das Fachblatt Blick nach rechts am 17. März. Der Zeitung Neue Westfälische vom 17. März zufolge ermittelt die Polizei wegen der Verteilung von Flugblättern mit rassistischem Inhalt. Unbekannte hatten sie im Bielefelder Süden (Nordrhein-Westfalen) in Briefkästen gesteckt. In fettgedruckten Lettern stand darauf: »Asylanten + Flüchtlinge + Migranten + Muslime + Nigger + In den Ofen«. Der NDR berichtete von der Festnahme eines 30jährigen Syrers am 17. März. Eine Arzthelferin in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) hatte ihn fälschlicherweise beschuldigt, sie bedroht sowie Bargeld und Medikamente aus der Arztpraxis gestohlen zu haben. Videoaufnahmen konnten den Mann allerdings entlasten, er war zu dem Zeitpunkt mit dem Zug unterwegs. Die Polizei ermittelt nun gegen die Arzthelferin. Die Polizei Berlin meldete einen rassistischen Angriff im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf am 16. März. Am Abend gegen 19 Uhr beleidigte demnach ein 61jähriger deutscher Staatsbürger einen 41jährigen Pakistaner auf rassistische Weise und schlug ihm anschließend mit der Faust ins Gesicht. Der zum Tatzeitpunkt alkoholisierte Täter konnte ausfindig gemacht werden. Wie Die Zeit am 16. März auf ihrer Website meldete, relativierten AfD-Anhänger in Gruppen auf Facebook und dem Messengerdienst Telegram den rechtsextremen Terroranschlag von Hanau. Den Opfern sei fälschlicherweise ein islamistischer Hintergrund angedichtet, eine Romni antiziganistisch beleidigt worden. Im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf beleidigte am 14. März ein Mann eine Mutter mit ihrem Kind auf rassistische Weise bedrohte sie anschließend. Wie die Polizei Berlin meldete, sei die 29jährige mit ihrer neunjährigen Tochter in einem Bus unterwegs gewesen, als der Passagier begann, sie zu beleidigen. Als die Mutter und ihre Tochter ausstiegen, folgte er ihnen, holte ein Messer aus einer Jackentasche, klappte es auf und zeigte es der Frau. Anschließend entfernte er sich. Wie die Taz berichtete, schoben deutsche Behörden am 11. März erneut zwölf Geflüchtete nach Afghanistan ab. In letzter Minute bei Gericht eingereichte Eilanträge konnten die Abschiebung nicht mehr verhindern. Ein Video des Sängers Xavier Naidoo verbreitete sich am 11. März in sozialen Medien. Der Taz zufolge äußerte er darin rassistische Verschwörungstheorien und schürte Hass gegen Geflüchtete. Der Fernsehsender RTL entließ Naidoo daraufhin aus der Jury der Sendung »Deutschland sucht den Superstar«, in der der Sänger Mitglied gewesen war. Das meldete die FAZ. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zufolge war Naidoo zuvor bereits unter anderem wegen antisemitischer Songtexte aufgefallen. to