Homestory

Homestory #23

<p>Wiedersehen macht Freude: Erst vor zwei Wochen wurde an dieser Stelle berichtet, dass manche Redaktionsmitglieder Ihrer Lieblingszeitung Do-it-yourself-Außengastronomie im Hinterhof betreiben, weil</p>

Wiedersehen macht Freude: Erst vor zwei Wochen wurde an dieser Stelle berichtet, dass manche Redaktionsmitglieder Ihrer Lieblingszeitung Do-it-yourself-Außengastronomie im Hinterhof betreiben, weil es offenbar zu viel Stress für sie ist, ein negatives Testergebnis einzuholen, bevor sie sich an die Außentische ihrer Lieblingskneipen setzen. Inzwischen darf man in Berlin, sinkenden Infektionszahlen sei Dank, auch wieder ohne negatives Testergebnis vor der Kneipentür essen, trinken und rauchen. Gründe, sich in Kreuzberger Hinterhöfen zu versammeln, gibt es dennoch genug, etwa die Gelegenheit, die lieben Kolleginnen und Kollegen, die man in über einem Jahr Homeoffice nur sehr selten zu Gesicht bekommen hat, mal wiederzusehen – wobei es bei dem Treffen, dass wir kürzlich in unserem Hinterhof veranstaltet haben, auch einige neue Gesichter zu begrüßen gab. Wer hin und wieder ins Impressum dieser Zeitung schaut, weiß, dass sich während der Pandemie personell einiges verändert hat.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines journalistischen Kleinbetriebs, der Woche für Woche auf Hochtouren arbeitet, um seine Leser mit dem Besten zu versorgen, was die linke Publizistik in Deutschland, nein, weltweit zu bieten hat, haben allerdings keine Zeit für Firlefanz wie ein zweckfreies get-together mit Leuten, mit denen man womöglich schon bald wieder einen Großteil seiner Lebenszeit verbringt. Die potentiellen Großthemen der kommenden Monate wollen eben besprochen, Pläne wollen geschmiedet werden.

Und schön war’s trotzdem: Nicht nur, weil man die Leute, die man teils nur noch als verrauschte Stimme aus dem Telefon kennt, mal wieder gesehen hat, sondern auch, weil die Gedanken von Redaktion, Geschäftsführung, Lektorat und EDV-Fachmann bei dieser Gelegenheit in die Ferne abschweifen konnten. Wer bereits seit längerem die Jungle World liest, kann sich denken, dass in besagtem Kreuzberger Hinterhof über die meist im September stattfindende Auslandsreise der Zeitung beraten wurde, die voriges Jahr wie so vieles andere auch ausfallen musste. Weil niemand so genau weiß, was in ein paar Monaten der Stand in Sachen Pandemie sein wird, soll an dieser Stelle nicht zu viel verraten werden, nur so viel: Es ging auch um Kühe.