Das Weltgeschehen auf der Veranda

Fernab des Irrsinns

Das Medium Von Elke Wittich

<p>Doch, ja, eine kleine Dokumentation linken Irrsinns zum Thema Taliban beziehungsweise Fall von Kabul hätte sich durchaus angeboten, aber andererseits ist es nicht wirklich überraschend, wenn der Di</p>

Doch, ja, eine kleine Dokumentation linken Irrsinns zum Thema Taliban beziehungsweise Fall von Kabul hätte sich durchaus angeboten, aber andererseits ist es nicht wirklich überraschend, wenn der Dingens von der Linken Hamburg das afghanische Volk zur endlich errungenen Freiheit beglückwünscht und die Taliban zur Ermordung von insgesamt 37 Bundeswehrsoldaten. Und anschließend sein längliches Facebook-Posting wieder löscht, weil sich so etwas dann doch in Wahlkampfzeiten zu schlecht macht. Der Dingens und die Dangens und alle Dingens- und Dangens-Ähnlichen werden aber auch nach dem Urlaub (und der Wahl) noch bekloppt sein, so dass man sich die ganze Dokumentationsmühe nun gar nicht machen muss, sondern einfach weiter auf der Veranda sitzen und dem Herbst beim Hereinbrechen zugucken kann.

Plus den Urlaubskatzen beim Urlaubskatzendasein, sowie den Preiselbeeren beim Wachsen, natürlich. Beziehungsweise der Preiselbeermarmelade beim Marmeladewerden, was auch recht unterhaltsam ist, zumal wenn die Alternative darin besteht, bei Twitter nachzugucken, was die ganzen frischgebackenen Afghanistan-Experten zu sagen haben, die gestern noch Fachleute für Impffragen und Überschwemmungen waren, halt nein, das war vorgestern, gestern waren sie irgendwas mit Fußball-Bundesliga.

Und so sitzt man halt weiter auf der Veranda und liest interessante Bücher wie das über Anna Wintour und John Brooks’ »Business Adventures« und steht hin und wieder auf, um nachzuschauen, ob die Hornisse immer noch in die Zahnbürste verliebt ist (ja, ist sie), und dann regnet es ein bisschen und danach scheint wieder die Sonne und die Preiselbeeren freuen sich. Und so könnte das ewig weitergehen, aber natürlich wird es das nicht, bald wird es im Urlaubsland nur noch kühl und uselig sein und dann beginnt auch schon der Winter und deswegen muss man irgendwann nach Hause, in das Land der nicht nur linken Volldeppen und -deppinnen. Das ist schade, aber nicht zu ändern.