Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #45/2021

<p>Am Morgen des 6. November beleidigten zwei Unbekannte in einer Straßenbahn in Erfurt einen 19jährigen auf fremdenfeind­liche Weise.</p>

Am Morgen des 6. November beleidigten zwei Unbekannte in einer Straßenbahn in Erfurt einen 19jährigen auf fremdenfeind­liche Weise. Dem Polizeibericht zufolge machte der 19jährige einen zusteigenden Fahrgast auf die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung aufmerksam, woraufhin dieser ihn rassistisch beschimpfte und mit der Faust ins Gesicht schlug. Auch ein weiterer Mitfahrer beleidigte den 19jährigen auf fremdenfeindliche Weise. Die Polizei ermittelt gegen unbekannt wegen Beleidigung und Körperverletzung. Am Abend des 5. November zeigten ein 18jähriger, ein 21jähriger und ein 41jähriger in Magdeburg den Hitlergruß und riefen fremdenfeindliche Parolen. Dem Polizeibericht zufolge spielten sie zudem »fragwürdige Musik« ab, die Täter waren alkoholisiert. Die Polizei ermittelt wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Gegen Mittag des 3. November beleidigten zwei Unbekannte in Göppingen (Baden-Württemberg) ­einen 30jährigen Nigerianer auf rassistische Weise. Dem Polizeibericht zufolge schlug einer der Täter dem Opfer ins Gesicht, während der andere diesen mit einem Messer bedrohte. Passanten beobachteten den Übergriff und informierten die Polizei. Die Täter flohen unerkannt. Die Polizei ermittelt und prüft nach eigenen Angaben, »ob der Vorfall möglicherweise auch einen fremdenfeind­lichen Hintergrund gehabt haben könnte«. Am Morgen des 2. November hetzte ein 40jähriger seinen Hund in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) auf einen 18jährigen Russen und forderte diesen auf, dahin zurückzugehen, wo er herkomme. Einem Bericht der Tageszeitung Nordkurier zufolge ging der 40jährige zunächst mit seinem Hund und einem unbekannten Begleiter hinter dem Opfer auf einem Fußweg. Als der 19jährige plötzlich von hinten von dem Hund angegriffen wurde, versuchte er die Straßenseite zu wechseln, doch die beiden Täter stellten sich ihm in den Weg. Der 40jährige äußerte sich auf fremdenfeindliche Weise und hetzte erneut seinen Hund auf das Opfer. Außerdem versuchte der unbekannte Begleiter, den 18jährigen mit Pfefferspray zu besprühen. Als ein 17jähriger Freund des Opfers hinzukam, gelang den beiden Jugendlichen die Flucht. Der 18jährige erlitt durch einen Hundebiss eine Verletzung am Bein. Der Staatsschutz ermittelt. jr