Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #50/2021

<p>Gegen Mittag des 12. Dezember urinierte ein 20jähriger im Berliner Stadtteil Mitte gegen eine Stele des Denkmals für die ermordeten Juden Europas.</p>

Gegen Mittag des 12. Dezember urinierte ein 20jähriger im Berliner Stadtteil Mitte gegen eine Stele des Denkmals für die ermordeten Juden Europas. Einer Polizeimeldung zufolge sprach eine Sicherheitsmitarbeiterin ihn an und wies auf die ­Besonderheit des Mahnmals hin. Daraufhin sagte der Täter, er wisse, wo er sei, und urinierte weiter. Hinzugerufene Polizeibeamte stellten bei dem Täter einen Atemalkoholwert von 1,5 Promille fest. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen den 20jährigen wegen Störung der Totenruhe. In der Nacht zum 10. Dezember beleidigte ein 41jähriger in einem U-Bahnhof im Berliner Stadtteil Friedrichshain eine 37jährige auf fremdenfeindliche Weise. Nach Angaben der Polizei reagierte das Opfer zunächst nicht auf die Beleidigung, woraufhin der Täter den Hitlergruß zeigte und eine gefüllte Bierflasche in die Richtung der 37jährigen warf, die diese am Arm traf und leicht verletzte. Mehrere Zeugen hielten den Täter fest, bis die Polizei eintraf. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen den 41jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Wie die Berliner Zeitung berichtete, beleidigte ein 20jähriger Mitarbeiter eines Lebensmittelgeschäfts im Berliner Stadtteil Neu-Hohenschönhausen einen 37jährigen Kunden am Nachmittag des 8. Dezember auf fremdenfeindliche Weise. Gegen Mittag desselben Tags beleidigte ein 43jähriger im Berliner Stadtteil Wilmersdorf einen 44jährigen Omnibusfahrer auf rassistische Weise. Einer Polizeimeldung zufolge beleidigte der ­Täter den Fahrer bereits, als er in den Linienbus einstieg. Anschließend setzte er sich in den oberen Bereich des Busses, wo er mit einer Flasche und einem Handy um sich warf. Nachdem andere Passagiere den Fahrer darüber informiert hatten, verwies dieser den 43jährigen des Busses. Während der Täter den Bus verließ, beschimpfte er den 44jährigen erneut rassistisch und machte zudem laute Tiergeräusche. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen den 43jährigen, bei dem ein Atemalkoholwert von 1,8 Promille festgestellt wurde. Am Morgen des 7. Dezember beleidigten Unbekannte in Neuss einen 13jährigen auf rassistische Weise und attackierten ihn zudem physisch. Der Polizei zufolge war das Opfer auf dem Weg zur Schule, als ihn eine Gruppe von fünf bis sechs Männern um­zingelte, hin und her schubste und dabei fortwährend rassistisch beschimpfte. Das Opfer stürzte in der Folge zu Boden, woraufhin die Täter auf den 13jährigen eintraten, bis sie sich unerkannt entfernten. jr