Der Kolumnist erwärmt sich für den Thermokocher »Gastroback 42426«

Besser als der Habeck-Duschkopf

Perfekten Genuss erleben Von Leo Fischer

Ein neuer Wasserkocher spart sensationelle Mengen Energie ein.

Energiesparen – ein Thema, das immer wichtiger wird, gerade jetzt, wo so wenig davon da ist. Lesern und Leserinnen dieser Kolumne ist vielleicht noch erinnerlich, dass in den vergangenen Wochen mein Home allmählich aufgesmartet, alles mit intelligenten Steckdosen, mitfühlenden Thermo­staten und erleuchteten Glühbirnen ausstattet wurde, so dass die Geräte wirklich nur dann Strom verbrauchen, wenn sie per ständig aktivem Lautsprechersystem aktiviert werden.

Nun musste das meistgenutzte elektrische Gerät meines Haushalts aufgewertet werden. Der olle Wasserkocher, ein verbeultes Blechteil aus dem Ein-Euro-Shop, ist passé. Zuletzt wollte er sich, seiner eigenen Obsoleszenz und meines zunehmenden Widerwillens gewahr, forciert nützlich machen und hörte wie in Angstblüte schlicht nicht mehr auf zu kochen; mehrere Unfälle konnten nur knapp verhindert werden. Mein Wasser erhitzt nun der Advanced-Thermokocher »Gastroback 42426«, ein 1,7 Liter fassender Edelstahlkoloss mit doppelwandiger VakuumiIsolierkanne, Sensor-Touch-LCD-Bedienfeld und Cool-Touch-Funktion, das heißt, die Finger schlagen keine Blasen mehr, wenn man das Teil mal versehentlich anfasst.

Meine energiesparerische Rechnung geht dabei so: Als leidenschaftlicher Instantkaffee-Genießer trinke ich täglich sechs bis zehn Tassen Kaffee, die ich bisher jeweils einzeln aufbrühen musste, und zwar stets bis zum Siedepunkt. Der Gastroback 42426 hingegen lässt mich meine Instant-Plörre auf die ideale Verzehrtemperatur von 75 Grad erhitzen und hält das restliche Wasser stundenlang noch bollerwarm, so dass ich stets heißes Wasser habe, ohne erneutes Aufkochen des inzwischen abgekühlten Boilers. Das schafft der Gastroback 42426 auch tadellos: Noch nach Stunden ist das Wasser in der Isolierkanne knallheiß, was man gerne vergisst, wenn man es wie früher zum Blumengießen einsetzen will.

Das einzige Problem des Gastroback 42426: Er steht derart prachtvoll in meiner ansonsten aus allerhand Sperrmüll zusammengebastelten Küche, dass ich mich direkt vor ihm schäme. Aus dem Sensorfeld scheint mir gelegentlich ein Blick aristokratischer Geringschätzung entgegenzublitzen: Aha, schon wieder Aldi-­Kaffee; aha, schon wieder Asia-Snack; dafür bin ich eigentlich nicht gebaut, nun gut … Positiv gewendet: Da ich mich fast nicht mehr in die Küche traue, sind meine Energiekosten noch weiter gesunken!


An dieser Stelle schreibt Leo ­Fischer über seine persönlichen Erfahrungen in der Welt des ­Konsums. Seine Erlebnisse und Meinungsäußerungen erheben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.