Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #44/2022

<p>In der Nacht zum 30. Oktober sprühten Unbekannte in Rostock zwei Hakenkreuze an eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine, wie das Nachrichtenportal Tag24 berichtete.</p>

In der Nacht zum 30. Oktober sprühten Unbekannte in Rostock zwei Hakenkreuze an eine Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine, wie das Nachrichtenportal Tag24 berichtete. In Halle an der Saale sangen ein 17jähriger, ein 20jähriger und ein 28jähriger am Abend des 29. Oktober Lieder mit anti­semitischen Inhalten. Einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung zufolge ermittelt die Polizei gegen die drei Männer wegen Volksverhetzung. In der Nacht zum 29. Oktober zeigte ein 57jähriger in einer Kneipe im Berliner Stadtteil Tempelhof mehrmals den Hitlergruß und rief dabei »Heil Hitler«. Zudem schlug er einer 24jährigen zweimal mit der flachen Hand ins Gesicht. Nach Angaben der Polizei ergab ein Atemalkoholtest bei dem Täter einen Wert von 1,8 Promille. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen den 57jährigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und einfacher Körperverletzung. In Bautzen (Sachsen) verübten Unbekannte am Morgen des 28. Oktober einen Brandanschlag auf ein ehemaliges Hotel, das ab Anfang November als Unterkunft für Geflüchtete genutzt werden sollte. Einem Bericht der Sächsischen Zeitung zufolge befanden sich zur Tatzeit vier Mitarbeiter des Eigentümers in dem Gebäude, blieben aber unverletzt. Das sächsische Landeskriminalamt ermittelt wegen schwerer Brandstiftung. Am Abend des 27. Oktober sangen sechs Männer und eine Frau im Alter zwischen 20 und 30 Jahren vor einem Wohnhaus in Erfurt Lieder mit antisemitischen Inhalten. Die Polizei erteilte ihnen nach eigenen Angaben Platzverweise und ermittelt gegen sie wegen Volksverhetzung. Wie der MDR berichtete, beschmierten Unbekannte am selben Abend mehrere Schilder und einen Lageplan der KZ-Gedenkstätte Buchenwald mit Hakenkreuzen, Sigrunen und weiteren extrem rechten Symbolen. Am Abend des 26. Oktober beleidigte ein 28jähriger im Hamburger Stadtteil Sternschanze eine Frau in einem S-Bahnwaggon auf rassistische Weise. Einem Bericht des NDR zufolge ermittelt die Hamburger Polizei ­gegen den 28jährigen wegen Beleidigung, während der Staatsschutz prüft, ob er Ermittlungen wegen Volksverhetzung aufnimmt. aw