Artikel über Holocaust

Stephan Lessenich im Treppenhaus des Instituts für Sozialforschung
dschungel Wie die Reflexion auf die Shoah in die Kritische Theorie kam und warum sie wieder daraus vertrieben wird

Kritische Theorie ohne Auschwitz

Ein umfangreiches Programm samt buntem Abend in der »Petite Auberge Aufbruch«: Seinen 100. Geburtstag feiert das Frankfurter Institut für Sozialforschung unter seinem neuen Direktor Stephan Lessenich unter Ausschluss des für die Kritische Theorie elementaren Themas: der Vernichtung der europäischen Juden. Warum die Beschäftigung mit dem Holocaust in das Zentrum des philosophischen Denkens rückte, wie es daraus wieder vertrieben wird und warum das Forschungsinstitut diese Entwicklung noch befördert. Essay Von mehr...
Seebad Trouville in der Normandie
dschungel Hugo Lindenberg und sein wunderbarer Roman »Eines Tages wird es leer sein«

Sommer, Scham und Leberhack

Das Glück der anderen aus der Sicht eines zehnjährigen jüdischen Jungen. Hugo Lindenberg widmet seinen Roman »Eines Tages wird es leer sein« allen »einsamen Kindern und Verrückten«. Buchkritik Von mehr...
Michal Govrin
dschungel Michal Govrin porträtiert in »Strandliebe« die Kinder von Shoah-Überlebenden

Sommer in Ashkelon

Der Roman der israelischen Schriftstellerin und Theaterregisseurin Michal Govrin handelt von der zweiten Generation der Überlebenden, die den hedonistischen Aufbruch wagt. Platte Buch Von mehr...
Shelly Kupferberg
dschungel Shelly ­Kupferbergs Debütroman »Isidor. Ein jüdisches Leben«

Vielstimmiges Porträt

Die in ­Berlin lebende Journalistin zeichnet ein ergreifendes Porträt ihres Urgroßonkels. Platte Buch Von mehr...
Olympia Athen 1896
Sport Der Sportler Otto Herschmann, der von den Nazis ermordet wurde

Von Olympia nach Sobibor

Der Schwimmer und Fechter Otto Herschmann war einer der bedeutendsten Sportler Österreich-Ungarns. Man dankte es ihm mit seiner Ermordung im Vernichtungslager. Von mehr...
Berlin- Tiergarten
Disko Das diesjährige Gedenken an NS-Opfer läuft Gefahr, den Nationalsozialismus zu instrumentalisieren

Vergangenheitsüberwältigung

Das Gedenken an queere Opfer des Nationalsozialismus wendet den Begriff auf eine historische Zeit an, in der es das Konzept von Queerness noch nicht gab. Diskriminierung und Verfolgung sexueller Minderheiten und abweichender Lebensentwürfe sind allerdings nicht allein spezifisch für den deutschen Nationalsozialismus, sondern älter als dieser und treten auch in anderen Ländern auf. Das lässt sich aufarbeiten und kritisieren, ohne in Opferkonkurrenz treten zu müssen. Disko Von mehr...
Holocaust Memorial Berlin
Disko Beim Gedenken an die nationalsozialistisch Verfolgten verbietet sich Opferkonkurrenz

Ungleiche Opfer

Anhand des NS-Arbeitsbegriffs und der Struktur von Auschwitz lassen sich die unterschiedlichen Verfolgungs- und Vernichtungsinteressen der Nazis analysieren. Disko Von mehr...
das Denkmal zwischen Bäumen
Inland Am 27. Januar wird an die von den Nationalsozialisten verfolgten sexuellen Minderheiten erinnert

Schwierige Erinnerung

Am 27. Januar, dem Gedenktag zur Befreiung Auschwitz, werden erstmals sexuelle Minderheiten explizit hervorgehoben. Die Erinnerung an diese Opfer des Nationalsozialismus blieb lange Zeit weitgehend auf der Strecke. Das mag unter anderem daran gelegen haben, dass mit der Befreiung der Konzentrationslager nicht automatisch die Verfolgung Homosexueller beendet war. Von mehr...
Eine Schulklasse am Holocaust -ahnmal in Berlin
Inland Deutschlehrer wollen sich mit der Shoah beschäftigen, nicht aber mit dem Antisemitismus

Paderborn und Auschwitz

Die Interessenvertretung der Deutschlehrkräfte fordert in ihrer Paderborner Erklärung, dass Holocaust-Literatur im Deutschunterricht verpflichtend behandelt werden müsse. Damit will sie dem stetigen Rückgang des Wissen über die Shoah begegnen. Bei genauerer Betrachtung bleibt jedoch fraglich, wie auch dem mangelnden Wissen über Antisemitismus begegnet werden kann. Von mehr...
Ein zerstörtes Gebäude mit ukrainischer Flagge
dschungel Die Debatte um den Begriff „Zivilisationsbruch“

Zivilisationsbruch und Empörung

Warum Annalena Baerbock den Holocaust mit ihrer Bemerkung über Putins Kriegsführung nicht relativiert hat. Kommentar Von mehr...
Sowjetische Kriegsgefangene bedecken am 1. Oktober 1941 ein Massengrab nach dem Massaker von Babyn Jar
dschungel Imprint: Mark Donskojs Film »Die Unbeugsamen«

Blick in den Abgrund

1945 wurde in Moskau Mark Donskojs Film »Die Unbeugsamen« uraufgeführt. Eine zentrale Szene wurde in Babyn Jar in Kiew gedreht, dem Schauplatz des größten einzelnen Massakers im Zuge des »Holocaust mit Kugeln«. Es war der weltweit erste Spielfilm, der die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg darstellt. Genau deshalb verschwand er in der Sowjetunion innerhalb kürzester Zeit in den Archiven. Imprint Von mehr...
Ausschnitt aus dem Buchcover Léon Poliakov: Vom Hass zum ­Genozid
dschungel »Vom Hass zum Genozid« von Léon Poliakov

Arendts Pflichtlektüre

Sie wissen alles über den Holocaust – begriffen haben sie nichts.

Platte Buch Von mehr...
dschungel In seinem Buch »Ein anderer Krieg« stellt Dan Diner den Zweiten Weltkrieg aus einer insbesondere deutschen Lesern ungewohnten Perspektive dar

Der vergessene Ozean

Es gibt wohl kaum ein historisches Sujet, das medial so präsent ist wie der Zweite Weltkrieg.

Von mehr...
Auschwitz
dschungel Kritik an Michael Rothbergs Studie »Multidirektionale Erinnerung«

»Lockerung der Verengungen«

Die Rede von der Singularität des Holocaust schaffe »Opferkonkurrenz« und »Aufmerksamkeitskonflikte«: Michael Rothberg fordert in seinem Buch »Multidirektionale Erinnerung« ein neues Gedenken ein. Ein Vorbild findet er in den Debatten der fünfziger und sechziger Jahre. Das Wissen um die Besonderheiten der Judenvernichtung steht dabei im Wege. Von mehr...
Leon Saltiel
Interview Leon Saltiel, griechischer Historiker, im Gespräch über den Holocaust und die Zerstörung des jüdischen Friedhofs in Thessaloniki

»Mir geht es darum, wer was getan hat«

In seinem jüngst erschienenen Buch »The Holocaust in Thessaloniki: Reactions to the Anti-Jewish Persecution, 1942–1943« (Routledge 2020) hat Leon Saltiel das Verhalten der unter deutscher Besatzung operierenden griechischen Führungsschicht – also der Stadtverwaltung, der Kirche, der Universität, der Gerichte und Berufsverbände – untersucht. Thessaloniki galt vor der Besatzung durch die Wehrmacht als »Jerusalem des Balkan«; 95 Prozent der griechischen Juden Thessalonikis wurden in deutschen Konzentrationslagern ermordet, die meisten von ihnen in Auschwitz. 50 000 Juden, knapp 20 Prozent der ­Bevölkerung der Stadt, wurden ab 1943 deportiert. Interview Von mehr...